Nebennierenschwäche: Die Ursache von psychischen Probleme?

Zuletzt aktualisiert am 27. Februar 2023 von Dr. med. Andrea Weidemann

Was ist die Nebenniere und wofür ist sie zuständig?

Bei der Nebenniere handelt es sich um eine Hormondrüse, die sich beim Menschen am oberen Nierenpol befinden und so klein ist, dass sie nur zwischen 5 und 15 Gramm wiegt. Das Wort “Hormon” macht Dich vielleicht schon hellhörig, denn ein gesunder Hormonhaushalt gilt als Voraussetzung dafür, unseren Körper sowie unsere Psyche im Gleichgewicht zu halten. Wie bedeutend die Nebenniere für unser Wohlbefinden ist, kannst Du daran erkennen, welche Hormone dort gebildet werden. Dazu zählen:

  • Adrenalin und Noradrenalin: gehören zur Gruppe der Katecholamine und sind sogenannte Stresshormone, die insbesondere bei kurzzeitigen Stresssituationen ausgeschüttet werden
  • Cortisol: gehört zur Gruppe der Glukokortikoide, die unter anderem für die Regulierung des Stoffwechsels und die Unterdrückung von übermäßigen Immun- sowie Stressreaktionen verantwortlich sind, weshalb Cortisol ebenfalls als Stresshormon eingestuft wird, das die Nebenniere vornehmlich bei langanhaltendem Stress ausschüttet
  • Aldosteron: gilt als das wichtigste der Mineralcorticoide, das zur Regulierung des Wasser- und Elektrolythaushalt notwendig ist
  • DHEA (Dehydroepiandrosteron): das Steroidhormon stellt die Vorstufe für die weiblichen Sexualhormone (Estrogene) und die männlichen Sexualhormone (Androgene) dar

Index

Die Nebenniere und Stress

Wie Du sehen kannst, übernehmen die Nebennieren mit ihrer Hormonproduktion vielerlei Funktionen. Im Zusammenhang mit der Nebennierenschwäche ist vor allem interessant, was passiert, wenn Du Stress ausgesetzt bist. Zunächst, in kurzfristigen Stresssituationen, die Dein Körper als eine Gefahr interpretiert, findet im Körper eine sogenannte Kampf-oder-Flucht-Reaktion statt. Dabei werden Adrenalin und Noradrenalin freigesetzt, die dem Körper die notwendige Energie dafür liefern, sich in Gefahrensituationen angemessen zu verhalten: entweder fliehen oder kämpfen. Selbstverständlich ist eine solche Reaktion erst einmal als überlebenswichtig zu betrachten. Wenn diese extreme Stresssituation etwas länger andauert, wird vom Körper zusätzlich auch noch Cortisol produziert.

Im heutigen Zeitalter müssen wir uns weniger mit kurzfristigen Gefahren wie der Begegnung mit wilden Tieren auseinandersetzen. Vielmehr stehen wir durchgehend unter Druck, ausgelöst durch Job und Studium, wo die Gefahren der zunehmenden Anforderungen in Bezug auf Flexibilität und stetiger Erreichbarkeit lauern.

Ganz allgemein lässt sich Stress in vier Klassen einteilen:

  • Psychischer Stress wird häufig durch Zeit- oder Leistungsdruck ausgelöst. Aber auch Perfektionismus, Traumata, Doppelbelastungen durch Beruf und Familie sowie zu geringe Möglichkeiten, sich zu entspannen, sich auszuruhen oder das Leben zu genießen, können zu psychischem Stress führen.
  • Körperlicher Stress entsteht durch schwere körperliche Arbeit, Leistungssport, chronische oder akute schwere Erkrankungen und ein überlastetes bzw. gestörtes Immunsystem. Nach Operationen oder einer Chemotherapie kann ebenfalls körperlicher Stress entstehen.
  • Sensorischer Stress wird durch Reizüberflutung durch stetige Lärmbelastung, Computerspielen, Arbeiten am Rechner sowie durch übermäßiges Fernsehen hervorgerufen. Smartphones, Tablets und Ähnliches und die damit einhergehende ständige Erreichbarkeit tragen ebenfalls zum sensorischen Stress bei.
  • Metabolischer Stress ist hingegen stoffwechselbedingt und kann durch eine ungesunde Ernährungsweise mit viel Weißmehlen oder Frittiertem ausgelöst werden. Auch Koffein wirkt sich negativ auf metabolischen Stress aus. Nahrungsmittelunverträglichkeiten gelten auch als Stressfaktor.

Was passiert, wenn man übermäßigem Stress ausgesetzt ist?

Wenn Du sogenanntem Dauerstress ausgesetzt bist, kann das über kurz oder lang zu einer Nebennierenschwäche führen. In einer detaillierteren Betrachtung, lassen sich unterschiedliche Phasen der Entstehung einer Nebennierenschwäche beschreiben. In der ersten Phase, in der Du akutem Stress ausgesetzt bist, sind die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin erhöht. Nervosität und Unruhe machen sich bemerkbar. Wenn der Stress jedoch weiterhin anhält, sinkt in der direkten Folge der Serotonin-Spiegel, weil das sogenannte Glückshormon Serotonin bei Dauerstress in gesteigertem Maße vom Körper gebraucht wird. Dieser Serotoninmangel kann direkte Auswirklungen auf Deine Befindlichkeit haben, Heißhungerattacken verursachen oder zu Schlafstörungen führen. Wenn der Stress dann immer noch weiter anhält, beginnt die Nebenniere, jede Menge Cortisol und DHEA zu produzieren. Allerdings hält dies nicht lange an, denn die Nebennieren erschöpfen irgendwann, woraufhin der der Cortisol-Spiegel sinkt und daraufhin auch der DHEA-Spiegel. Die Adrenalin- und die Noradrenalin-Herstellung sind ebenfalls nicht mehr ausreichend. Die Nebennierenschwäche ist nun vollkommen ausgeprägt. Du fühlst Dich so müde, erschöpft und ausgelaugt, dass du den alltäglichen Belastungen nicht mehr standhältst. Oft erfolgt dann die Diagnose des Burnout-Syndroms.

Nebennierenschwäche: Welche Symptome zeigen sich?

Die direkte Konsequenz einer Nebennierenschwäche, auch Nebenniereninsuffizienz genannt, ist also ein Nebennierenhormonmangel. Wenn Du an einem solchen Mangel leidest, wirst Du als erstes Erschöpfung wahrnehmen und man wird vielleicht auch Fatigue feststellen, wobei Letztgenanntes einen Zustand mit extremer Müdigkeit, Erschöpfung und übersteigertem Ruhebedürfnis beschreibt, ohne dass Du kürzlich eine entsprechend anstrengende Aufgabe erledigt hättest.

Die meisten Menschen nehmen diesen Zustand erst einmal hin und erklären ihn sich mit einer stressigen Phase, die man durchlaufen hat, oder vielleicht auch mit einer Erkältung, die im Anmarsch ist. Ein Nicht-Eingreifen in diesem Moment kann jedoch zu weiteren, ernsthafteren psychischen und körperlichen Erkrankungen führen.

Die folgenden Symptome oder auch diagnostizierten Krankheiten können Anzeichen für eine Nebennierenschwäche sein:

  • Burnout-Syndrom
  • depressive Verstimmungen und Depressionen
  • Angst und Panikattacken
  • Tendenz, in emotionalen Situationen zu weinen
  • geringe Stresstoleranz
  • Unruhe und Stimmungsschwankungen
  • Nachlassen der Konzentrationsfähigkeit (sogenannter Gehirnnebel oder Brain Fog)
  • nervöse Magenbeschwerden (auch mit Übelkeit und Erbrechen)
  • Reizdarm oder andere Verdauungsstörungen
  • übersteigerte Schmerzempfindlichkeit
  • Gefühl von Muskelschwäche
  • niedriger Blutdruck (bei Gefäßverkalkung kann hoher Blutdruck vorkommen)
  • Schwindel bei (insbesondere schnellem) Aufstehen
  • hohes Schlafbedürfnis, frühes Aufstehen fällt schwer
  • Bedürfnis nach Kaffee oder anderen koffeinhaltigen Getränken, um aufstehen zu können, oder, während des Tages, zur Erledigung von Aufgaben
  • Müdigkeit trotz ausreichend Schlaf
  • Energietief am Nachmittag, Besserung am Abend nach dem Abendessen
  • Verlangen nach Salz, fetthaltiger Nahrung und/oder proteinreicher Kost
  • verringerte Libido und/oder Potenzprobleme
  • Haarausfall
  • trockene Haut oder Akne
  • Schwierigkeiten beim Abnehmen oder Zunehmen

Wie Du sehen kann, sind es wirklich zahlreiche Anzeichen, die auf eine Nebennierenschwäche hindeuten können. Wenn Du an einer Nebennierenschwäche leiden solltest, werden wahrscheinlich nicht alle diese Symptome bei Dir vorkommen. Sollte Dir aber so einiges aus der Liste bekannt vorkommen, dann lohnt es sich, genauer zu überprüfen, ob die Nebenniere bei Dir daran schuld ist.

Diagnose und Behandlung der Nebennierenschwäche

Wenn Du den Verdacht haben solltest, an einer Nebennierenschwäche zu leiden, dann sollten mehrere Laboruntersuchungen vorgenommen werden. Zunächst einmal sollte der Cortisol-Spiegel analysiert werden. Um herauszufinden, wann Du besonders gestresst bist, ist es empfehlenswert, ein Tagesprofil anhand mehrerer Speichelproben zu erstellen. Auch die Bestimmung der DHEAS- und der Pregnenolon-Konzentration ist hilfreich für Diagnose. Schließlich ist in vielen Fällen auch eine Analyse der Neurotransmitter Adrenalin und Noradrenalin sowie Dopamin, Serotonin, GABA und Glutamat sinnvoll.

Ist die Nebennierenschwäche einmal diagnostiziert und bestimmt, welche Stoffe in Deinem Körper aus dem Gleichgewicht gebracht wurden, stehen verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung. Das Ziel ist es, die Nebennieren wieder zu regenerieren. Wie Du bereits weißt, wenn Du meinen Blog kennst, bin ich ein großer Fan von Nährstoffen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln. Eine Möglichkeit, der Nebennierenschwäche zu begegnen, besteht dementsprechend darin, dem Körper die Nährstoffe zuzufügen, die die Nebennieren für die Produktion der Hormone benötigen. Selbstverständlich solltest du dabei nicht nur auf Nahrungsergänzungsmittel setzen, sondern auch Deine gesamte Ernährung umstellen. Ein Ernährungsberater kann Dir dabei helfen.

Selbstverständlich nützt die beste Ernährung nichts, wenn Du weiterhin stetigem Stress ausgesetzt bist. Demgemäß solltest Du auch Deine Lebensgewohnheiten unter die Lupe nehmen und abwägen, was Du verändern kannst.

Mein Tipp: Bestehe auf Dein Recht auf Untersuchungen!

Wenn Du bereits mit Deinem Hausarzt über Deine psychischen Probleme gesprochen hast oder vielleicht sogar schon beim Psychiater warst, dann hast Du vielleicht schon dasselbe miterlebt, wie viele andere: Dir werden Antidepressiva und andere Psychopharmaka verschrieben, bevor Du überhaupt richtig untersucht wirst. Da ich nach mehreren Jahren des Leidens darauf bestanden habe, dass man mich gründlich untersucht, weiß ich, dass bei mir keine Nebennierenschwäche vorlag. Aber wer weiß? Vielleicht ist die Nebenniere ja bei Dir des Rätsels Lösung.

Die Behandlung der Nebennierenschwäche

Gesunder Lebenswandel

  • Stressfaktoren ausklammern: Um die Nebennierenschwäche langfristig zu behandeln, sollten jegliche Stressfaktoren vermieden werden.
  • Genussmittel reduzieren: Auf Zigaretten, Kaffee und Alkohol am besten ganz verzichten.
  • Ein wenig Sport: Leichtes Training baut Stress ab, zu anstrengende körperliche Betätigung kann negative Auswirkungen auf die Nebennieren haben.

Ernährung umstellen

  • Täglich mindestens drei Mahlzeiten essen
  • Möglichst viel Rohkost verzehren
  • Ausgewogene Ernährung zur Deckung des Bedarfs an Eiweiß, Kohlehydraten, gesunden Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen
  • Natrium- und Wasserhaushalt regulieren, indem man genügend Flüssigkeit und Salz zu sich nimmt

Entspannende und beruhigende Nahrungsergänzungsmittel einnehmen

  • GABA: Die Aminosäure reguliert die Adrenalin-Produktion und hilft, Stressreaktionen abzumildern oder zu verhindern.
  • Taurin: Die Aminosulfonsäure trägt zur allgemeinen Beruhigung bei und beugt Muskelkrämpfen vor.
  • Glycin: Ein muskelentspannender und beruhigender Effekt wird ebenfalls durch Glycin erreicht.
  • Inosit: Als Pulver eingenommen lindert Inosit das Stressgefühl.

Schlaffördernde und stimmungsaufhellende Nahrungsergänzungsmittel:

  • 5-HTP und Tryptophan: Die Aminosäuren wirken auf die Produktion von Serotonin ein, das allgemein als Glückshormon bekannt ist. Stimmungstiefs gehören der Vergangenheit an, Angst wird gelöst und ein regelmäßiges Schlafen ist wieder möglich.
  • Johanneskraut: Die Heilpflanze wirkt stimmungsaufhellend, lindert Nervosität und ist effektiv bei Angstgefühlen.

Nahrungsergänzungsmittel mit Vitaminen und Mineralstoffen:

  • Vitamin C unterstützt die Nebennierenfunktion
  • B-Vitamine sorgen für Energie und erhalten die Nebennieren funktionstüchtig.
  • Magnesium unterstützt einen gesunden Schlaf.

Kortison:

  • Bei besonders gravierenden Fällen hilft eine Kortison-Therapie, die jedoch nur in Absprache mit dem Arzt möglich ist.

FAQ  zum Thema Nebennierenschwäche

Wie macht sich eine Nebennieren-Erschöpfung bemerkbar?

Der Erschöpfungszustand der Nieren ist nicht mit einer Niereninsuffizienz zu vergleichen, denn es liegt lediglich eine Verringerung der Leistungsfähigkeit vor. Bei der Niereninsuffizienz hingegen, ist vom Nierenversagen die Rede. Eine Erschöpfung des Organs macht sich besonders bei Personen bemerkbar, die unter andauerndem Stress leiden. Wenn der menschliche Körper ständig Stresshormone ausschüttet, so wird die Hormonproduktion innerhalb der Niere gestört oder durcheinandergebracht. Geschwächte Nebennieren können den Stress nicht mehr regulieren und nicht mehr wie gewohnt abbauen.

Wer kann eine Nebennierenerschöpfung bekommen?

Nahezu Jedermann kann an der Nebennierenerschöpfung erkranken, denn es gibt Diagnosen in jeder Altersklasse. Jeder Mensch reagiert auf andere Art und Weise auf Stresssituationen, daher die Medizin keine genauen Angaben dazu machen. Jedoch gibt es gewisse Risikogruppen, die besonders gefährdet sind, eine Nebennierenerschöpfung zu bekommen. Personen, die in der Vergangenheit häufig verletzt waren, Menschen die unter Allergien leiden und Leute die regelmäßigen Umweltbelastungen und Giften ausgesetzt sind, können leichter eine Nebennierenerschöpfung bekommen. Zudem erkranken Menschen wesentlich häufiger, wenn sie in der Vergangenheit unter Infektionskrankheiten gelitten haben. Des Weiteren ist das Risiko hoch, wenn man dauerhaftem Stress ausgesetzt ist. Der psychische Druck und eine hohe emotionale Belastung, können eine Nebennierenerschöpfung begünstigen. Gesellschaftlicher Druck, Stress im Berufsleben und körperlicher Stress, verursacht durch eine Vielzahl von Vorerkrankungen, können eine Nebennierenerschöpfung hervorrufen.

Welche Ursachen hat eine Nebennierenerschöpfung?

Zahlreiche Gründe und Faktoren spielen bei diesem Krankheitsbild eine Rolle. Die Medizin konnte jedoch vier mögliche Gründe festgelegt, die hauptsächlich für eine Nebennierenerschöpfung sprechen.

Vorerkrankungen als Vorboten einer Nebennieren-Erschöpfung

Personen, die in früheren Tagen unter Krebs, Bronchitis, Grippe, Aids oder unter bestimmten Autoimmun-Krankheiten gelitten haben, sind häufiger vom Krankheitsbild betroffen. Deshalb kann man als die erste mögliche Ursache, die Krankheitsgeschichte des Patienten zu Grunde legen.

Psychische Belastung durch Stress als Ursache für eine Nebennieren-Erschöpfung

Psychischer Stress entsteht hauptsächlich dann, wenn die Person dauerhaft belastet ist. Doch nicht nur mentaler Stress begünstigt die Erkrankung. Psychischer Stress wird dem Körper zugefügt, wenn z.B. eine Mangelernährung vorliegt oder wenn der Patient durch ein Suchtverhalten belastet ist. Auch vermehrte, chirurgische Eingriffe können den Menschen psychisch unter Druck setzen und als Ursache für die Erkrankung genannt werden.

Emotionale Belastung als Grund für eine Nebennieren-Erschöpfung

Die emotionale Belastung eines Menschen kann sich negativ auf die Nierengesundheit auswirken und eine Nebennieren-Erschöpfung begünstigen. Emotionaler Stress kann im Alltag entstehen, bei der Arbeit und Zuhause.

Physische Belastung als Ursache für die Nebennieren-Erschöpfung

Wer sich ständigen Umweltgiften und Belastungen aussetzt und die Gifte aus Luft, Wasser und aus den Lebensmitteln zu sich nimmt, geht das Risiko ein, an einer Nebennieren-Erschöpfung zu erkranken. Auch Gifte, die sich in der getragenen Kleidung befinden, werden über die Haut aufgenommen und belasten den Körper schwer.

Weitere Ursachen einer Nebennierenerschöpfung

Die meisten Menschen haben die Erfahrung gemacht, dass sie sich bei einer Nebennierenschwäche extrem müde und erschöpft fühlen. Wenn wir Angst haben und unser Herz zu rasen beginnt, scheidet die Nebenniere Adrenalin und andere stressbedingte Hormone aus, um eine Reaktion auszulösen oder mit emotionalem Stress zurechtzukommen.

Wenn das Gehirn ein Ereignis als bedrohlich interpretiert, beginnen die Nebennieren zu wirken. Sie signalisieren dem Nervensystem, sich auf den Kampf oder die Flucht vorzubereiten. Dieses Signal mobilisiert die Atmungs- und Kreislaufsysteme des Körpers für Notfallmaßnahmen.

In diesem Fall benötigt der Körper Reserve-Energie und fährt deshalb alle homöostatischen Körperfunktion einschließlich der des Immunsystems herunter. Auch wenn die Kampf- oder Fluchtreaktion vorbei ist, verbleibt der Hormonspiegel noch eine Weile auf hohem Niveau, bis alle Auswirkungen unseres Alarmsystems abgeklungen sind.

Wird dieser Ausnahmezustand für längere Zeiträume aufrechterhalten, werden die Reserven des Körpers erschöpft und das Immunsystem geschwächt. Eine langfristige Überaktivierung dieser Hormone kann die Nieren und Nebennieren schwächen und die Funktionsfähigkeit des Immunsystems erheblich beeinträchtigen.

Wenn die Nebennierenfunktion beeinträchtigt oder schwach ist, kann eine Person an niedrigem Blutzucker, niedrigem Blutdruck, niedriger Körpertemperatur und einem völligen Gefühl der Erschöpfung leiden. Wenn der Stress länger anhält, beginnen die Organe zu schwächeln und andere gesundheitliche Probleme wie Hypoglykämie (Unterzuckerung) können auftreten.

Einige der häufigsten Ursachen, die zur Schwächung der Nebennieren beitragen, sind anhaltender Stress, schlechte Ernährung, übermäßiger Konsum von Zucker und raffinierten Kohlenhydraten, übermäßiger Konsum von Koffein, Alkohol, Drogen, Nikotin sowie Vitamin B- und C-Mangel.

Der menschliche Körper reagiert auf reale und imaginäre Bedrohungen immer auf die gleiche Weise. Zum Beispiel kann eine ungelöste Sorge um den Verlust des Arbeitsplatzes die gleiche Überlastung der Nebennieren und die daraus resultierende Unterdrückung des Immunsystems verursachen wie der tatsächliche Verlust des Arbeitsplatzes.

Wo befinden sich die Nebennieren im Körper?

Betrachtet man das menschliche Innenleben, dann kann man die Nebennieren oberhalb der Nieren finden. Hierbei handelt es sich um zwei Drüsen, die jeweils etwa die Größe einer Weintraube haben. Die Nebennieren sind unterhalb der Rippen, im Rückenbereich angeordnet.

Ist die Nebennieren-Erschöpfung eine heilbare Krankheit?

Die Nebennieren-Erschöpfung ist mit der richtigen Therapie heilbar. Maßgeblich für den positiven Genesungsverlauf ist, die ausgewählte Behandlungsmethode. Diese kann auch auf naturheilkundlicher Basis erfolgen.

Die Nebennierenerschöpfung und der Krebs – Steht die Chemotherapie in Verdacht, die Nebennierenerschöpfung auszulösen?

Durch die psychische und physische Belastung des Körpers ist es gut möglich, dass sich eine Nebennieren-Erschöpfung einstellt. Der Stress, der dem Körper zugeführt wird, wirkt sich negativ auf die Nierenfunktion aus und kann diese erheblich schwächen. Chronische Krankheitsbilder und Krebserkrankungen werden häufig mit der Nebennierenschwäche in Verbindung gebracht.

Wird die Schilddrüse durch die Nebennieren-Erschöpfung belastet?

Die Schilddrüsenunterfunktion wird am häufigsten mit einer Nebennieren-Erschöpfung in Verbindung gebracht. Laut medizinischer Studien, leiden in etwa 80% aller Patienten, die an einer Nebennieren-Erschöpfung erkrankt sind, an der Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion).

Ist man gefährdeter für Infektionen, wenn man eine Nebennieren-Erschöpfung hat?

Ja, wer eine Nebennieren-Erschöpfung hat, der hat zugleich ein geschwächtes Immunsystem und ist durch verschiedenste Infektionskrankheiten besonders gefährdet. Beispielsweise werden häufige Infektionskrankheiten, wie z.B. Bronchitis oder eine Lungenentzündung, mit der Nebennieren-Erschöpfung in Verbindung gebracht.

Steht die Nebennieren-Erschöpfung mit anderen Krankheiten in Verbindung?

Vor Allem bei der Fibromyalgie (Weichteilrheumatismus) oder bei Depressionen, kann man eine direkte Verbindung zur Nebennieren-Erschöpfung herstellen. Häufig erleiden Personen, die an Fibromyalgie erkranken, zu erst an einer Nebennieren-Erschöpfung. Auch Menschen, die an HIV leiden oder an Hepatitis C, haben diese Erkrankung ziemlich häufig.

Welche Anzeichen und Symptome treten auf, wenn man an einer Nebennieren-Erschöpfung leidet?

Betroffene Patienten klagen über viele Symptome und Beschwerden und auch geschwollene Beine und geschwollene Knöchel können ein Anzeichen für eine Nebennieren-Erschöpfung sein. Wer unter Allergien leidet, ist ohnehin anfälliger für eine Nebennieren-Erschöpfung. Nimmt die allergische Reaktion im Laufe der Lebenszeit zu, ist es möglich, dass der Körper an einer Nebennieren-Erschöpfung erkrankt ist. Frauen leiden häufig an einer Zyklusstörung, wenn Sie einen Erschöpfungszustand erleiden. Wechseljahresbeschwerden und eine Veränderung der Stärke und der Dauer der Menstruation, können Symptome sein, die für dieses Krankheitsbild sprechen.

Wie ist eine Nebennierenschwäche zu erkennen?

Zu den häufigsten Anzeichen von Nebennierenschwäche gehören Symptome wie Müdigkeit und Heißhungerattacken. Es gibt aber auch weniger häufigen Symptome, die nur bei einer kleineren Gruppe von Patienten auftreten. Dazu gehören niedriger Blutdruck und häufiges Wasserlassen. In der Regel hat eine Person mit Nebennierenschwäche mehrere Symptome, die auf die Erkrankung hinweisen. Hier sind die wichtigsten:

Müdigkeit, trotz ausreichendem Schlaf

Patienten, mit einer Nebennierenschwäche leiden in den frühen Stadien ihres Zustands unter erheblichem Stress. Daher sind ihre Adrenalin- und Cortisol-Spiegel sehr hoch. Dies unterbricht den natürlichen 24-Stunden-Zyklus des Cortisol-Spiegels und führt abends zu einem Zustand der Wachsamkeit, der einen erholsamen Schlaf verhindert.

In einem späteren Stadium der Erkrankung haben viele Patienten meistens einen niedrigeren Cortisol-Spiegel. Auch der Blutzucker ist in der Nacht und am frühen Morgen tendenziell viel niedriger (Cortisol reguliert auch den Blutzucker). Der Körper erkennt, dass er hungrig ist und der Patient wacht auf. Viele Menschen mit Nebennierenschwäche essen genau diesem Grund häufig in der Nacht.

Starke Müdigkeit am Tag

Bei Patienten mit Nebennierenschwäche haben ein dauerhaft niedrigeres Energieniveau als früher. Das Altern ist oft ein Faktor, aber auch chronischer Stress kann auch einen wesentlichen Beitrag zur Erschöpfung leisten. Bei Menschen, die immer mehr Kaffee trinken , um den Tag zu überstehen, ist es möglicherweise an der Zeit, die Ursache für die Müdigkeit zu untersuchen.

In den späteren Stadien der Nebennierenschwäche sind die Nebennieren erschöpft und können nicht mehr genügend Hormone produzieren. Dies bedeutet, dass der Cortisol-Spiegel zusammen mit Neurotransmittern wie Adrenalin und Noradrenalin im Allgemeinen niedriger ist, als sie sein sollten.

Die Unfähigkeit mit Stress umzugehen

Wenn wir körperlichen oder emotionalen Stress erleiden, sind wir auf unsere Nebennieren angewiesen, um Hormone wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin freizusetzen. Diese Hormone regulieren unsere Stressreaktion und ermöglichen es uns, unsere Kraft, unseren Fokus und unser Bewusstsein zu steigern, wenn wir es brauchen.

Sind die Nebennieren jedoch schwach, haben diese Menschen Schwierigkeiten, die notwendige Menge dieser Hormone freizusetzen. Patienten mit Nebennierenschwäche berichten häufig von mangelnder Begeisterung, Apathie oder Desinteresse, Reizbarkeit und Angstzuständen.

Heißhunger auf salzige Lebensmittel

Personen mit erschöpftem endokrinen System berichten oft von häufigem Wasserlassen. Das kann auf das Alter zurückzuführen sein, kann aber auch durch eine schwache Nebennierenfunktion verursacht werden.

Dies bedeutet, dass Patienten mit Nebennierenschwäche die Fähigkeit verlieren, den Gehalt an Mineralien wie Natrium, Kalium und Magnesium in ihrem Blut auszugleichen. Dies führt wiederum zu Heißhunger auf Lebensmittel, die das verlorene Natrium ersetzen. Menschen, die plötzlich Lust auf salzige Snacks haben, leiden möglicherweise an einer Nebennierenschwäche.

Höheres Energieniveau am Abend

Bei einigen Patienten mit Nebennierenschwäche treten am späten Nachmittag und Abend Cortisol-Spitzen auf, die häufig zu Schlaflosigkeit führen. Meistens fühlen sie sich den ganzen Tag über müde, um dann am späten Abend plötzlich einen Schwung Energie zu bekommen. Dies tritt tendenziell in früheren Stadien der Nebennierenschwäche auf, wenn die Nebennieren noch in der Lage sind, erhebliche Mengen an Cortisol und Adrenalin zu produzieren.

Übermäßiger Gebrauch von Stimulanzien wie Zucker und Koffein

Millionen von Menschen verlassen sich täglich auf Stimulanzien wie Kaffee und Zucker, um die Müdigkeit zu vertreiben. Es gibt jedoch einen großen Unterschied zwischen dem gelegentlichen Trinken eines Kaffees und dem Konsum von Stimulanzien den ganzen Tag über.

Das Problem ist, dass Stimulanzien dazu neigen, ihre Wirksamkeit im Laufe der Zeit zu verlieren. Da chronischer Stress das endokrine System belastet, gibt jede Tasse Kaffee oder zuckerhaltige Snack einen geringeren Energieschub. Je gestresster und müder die Patienten werden, desto mehr Stimulanzien benötigen sie. In diesem Teufelskreis beschleunigen viele Menschen unabsichtlich ihre hormonelle Dysregulation und extreme Müdigkeit.

Geschwächtes Immunsystem

Cortisol hat eine entzündungshemmende Wirkung, die zur Regulierung des Immunsystems beiträgt. Eine Entzündung ist oft nur ein Zeichen dafür, dass der Körper gegen eine Infektion kämpft. Cortisol verhindert, dass diese Reaktion außer Kontrolle gerät. Die Aufrechterhaltung eines ausgeglichenen Cortisol-Spiegels ist ein wichtiger Teil unserer Gesundheit.

Wenn Stress dazu führt, dass der Cortisol-Spiegel erhöht ist, wird diese entzündungshemmende Wirkung zu stark. Dies verhindert effektiv, dass das Immunsystem so funktioniert, wie es sollte. Ohne ein ordnungsgemäß funktionierendes Immunsystem werden wir anfällig für Krankheiten. Umgekehrt lässt ein niedrigerer Cortisol-Spiegel das Immunsystem häufig auf Krankheitserreger überreagieren. Dies kann zu chronischen Entzündungen und einer Reihe von Atemwegserkrankungen oder Autoimmunerkrankungen führen.

Weitere Symptome einer Nebennierenschwäche

Es gibt noch einige weitere Symptome, die in Zusammenhang mit einer Nebennierenschwäche stehen können.

  • Angstzustände
  • Reizbarkeit
  • Schwindel
  • Depressionen
  • trockene Haut
  • Gelenkschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • häufiges Wasserlassen
  • geringer Sexualtrieb
  • niedriger Blutzucker
  • Gewichtszunahme

Welchen Einfluss hat das Körperhormon Cortisol auf die Nebennieren-Erschöpfung?

Durch den permanenten Stress wird die Hormonproduktion im Körper negativ beeinflusst und diese kann mit der Zeit aus den Fugen geraten. Das lebenswichtige und elementare Körperhormon in der Nebenniere, das Cortisol, wird durch vermehrten Stress nur in geringer Konzentration hergestellt. Da Cortisol eine entzündungshemmende Wirkung im Körper hat, wird der Körper durch die fehlende Substanz belastet. Der Mensch ist wesentlich anfälliger für Infektionen und Allergien.

Wie kann sich die Nebenniere von der Krankheit erholen?

Es ist möglich, dass sich die Nebenniere von dem Erschöpfungszustand erholt. Hierfür benötigt der Mensch jedoch vor Allem Ruhe. Stress sollte er dringend vermeiden, damit sich die Nebenniere wieder erholen kann. Trifft den Erkrankten jedoch während der Krankheitsphase ein schwer zu bewältigender Schicksalsschlag, dann erholt sich der Körper wesentlich langsamer und er kämpft mit der Bewältigung des angehäuften Stresses. Wer nur kurzfristig von der Nebennieren-Erschöpfung betroffen ist, zum Beispiel kurz nach einem chirurgischen Eingriff, dann kann sich der Körper schnell von der Krankheit erholen.

Kann sich die Krankheit chronisch fortsetzen?

Ja, es ist durchaus möglich, dass sich bei einigen Patienten, ein chronischer Krankheitsverlauf durchsetzt. Gerade wenn die Stresszeiten dauerhaft angehalten haben, oder zu großer Stress auf die Person eingewirkt hat, ist es möglich, dass sich die Nebenniere nicht von der Belastung erholen kann. Auch bei Menschen, die einen allgemeinen, schlechten Gesundheitszustand haben, kann sich eine chronische Nebennieren-Erschöpfung bemerkbar machen.

Kann man eine Nebennierenschwäche mit einem Labortest erkennen?

Ja, eine Nebennierenschwäche kann in der Regel durch einen Labortest erkannt werden. Allerdings gibt es verschiedene Meinungen darüber, welche Tests am besten geeignet sind und wie sie interpretiert werden sollten. Hier sind einige der Tests, die verwendet werden können, um eine Nebennierenschwäche zu diagnostizieren:

  • Cortisol-Bluttest: Ein Cortisol-Bluttest kann helfen, den Cortisolspiegel im Blut zu messen und festzustellen, ob er höher oder niedriger als normal ist. Ein niedriger Cortisolspiegel kann ein Anzeichen für eine Nebennierenschwäche sein.
  • Speichel-Cortisol-Test: Ein Speichel-Cortisol-Test kann helfen, den Cortisolspiegel im Speichel zu messen, was ein besserer Indikator für den zirkadianen Rhythmus des Cortisolspiegels sein kann. Eine Abnahme des Speichel-Cortisolspiegels kann auf eine Nebennierenschwäche hinweisen.
  • DHEA-S-Test: Der DHEA-S-Test kann helfen, den DHEA-S-Spiegel im Blut zu messen, was ein Hormon ist, das von den Nebennieren produziert wird. Ein niedriger DHEA-S-Spiegel kann auf eine Nebennierenschwäche hinweisen.
  • ACTH-Stimulationstest: Der ACTH-Stimulationstest kann helfen, zu bestimmen, wie gut die Nebennieren auf das Hormon ACTH reagieren, das normalerweise die Cortisolproduktion stimuliert. Ein unzureichender Anstieg des Cortisolspiegels nach ACTH-Stimulation kann auf eine Nebennierenschwäche hinweisen.
  • Orthostatischer Blutdrucktest: Ein orthostatischer Blutdrucktest kann helfen, den Blutdruck zu messen, wenn eine Person von einer liegenden in eine stehende Position geht. Eine Abnahme des Blutdrucks bei diesem Test kann auf eine Schwäche der Nebennieren oder des autonomen Nervensystems hinweisen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Interpretation dieser Tests komplex sein kann und dass andere Faktoren wie Medikamenteneinnahme oder Stress den Testergebnissen beeinflussen können. Eine genaue Diagnose einer Nebennierenschwäche erfordert oft eine Kombination aus klinischen Symptomen, Labortests und einer gründlichen Anamnese durch einen erfahrenen Arzt.

Kann man diese Krankheit mehrmals im Leben bekommen?

Es gibt verschiedene Krankheitsgeschichten von Patienten, die diesen Krankheitsverlauf durchlebt haben. Einige leiden an einer chronischen Nebennieren-Erschöpfung, andere hingegen konnten sich vollständig von der Krankheit erholen. Man kann mehrmals an dieser Krankheit erkranken und dabei verschiedene Phasen durchlaufen. Mitunter sind die allgemeinen Lebensumstände ausschlaggebend für den Krankheits- und Genesungsverlauf eines Patienten.

Wie kann die Nebennierenschwäche behandelt werden?

Die Wiederherstellung der normalen Nebennierenfunktionen ist keine unmögliche Aufgabe. Glücklicherweise ist der Weg zur Genesung meistens sehr einfach und durch ein paar Änderungen im Lebensstil zu erreichen. Hier sind vier Möglichkeiten, um mit der Wiederherstellung zu beginnen.

Die Ernährung verbessern

Wichtig ist, zum richtigen Zeitpunkt zu essen. Der Blutzuckerspiegel spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des Energieniveaus. Um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten, sollten Patienten kleine, regelmäßige Mahlzeiten mit einem niedrigen glykämischen Index zu sich nehmen. Regelmäßige Snacks sind eine gute Idee. Dies hilft bei der Bewältigung des Cortisol-Einbruchs, der am späten Nachmittag auftreten kann.

Die besten Lebensmittel bei Nebennierenschwäche

Eine ausreichende Nährstoffversorgung ist für einen gesunden Zustand von Körper und Geist unerlässlich. Forscher haben einen Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und Unterernährung gefunden, insbesondere in der westlichen Ernährung. Diäten, die reich an Zucker, Natrium und gesättigten Fettsäuren sind, wurden mit einer stärkeren Erschöpfung der Nebennieren in Verbindung gebracht. Die folgenden Nahrungsmitteln benötigt ein Körper, um sich von einer Nebennierenschwäche zu erholen:

Proteine

Menschen brauchen Proteine, um den Aufbau und die Reparatur von Muskelgewebe, Haaren, Haut, Nägeln und fast jedem Organ im Körper zu unterstützen.
Die Proteinaufnahme variiert von Individuum zu Individuum, aber die meisten Ernährungsrichtlinien empfehlen etwa 0,8 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht. Gute Proteinquellen sind Bio-Fleisch, Eier und Organfleisch wie Leber.

Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index

Der glykämische Index (GI) eines Lebensmittels zeigt an, um wie viel jedes Gramm Kohlenhydrate den Blutzuckerspiegel erhöht. Lebensmittel mit hohem GI (> 70 auf der Glukoseskala) sind einfache Zucker, die plötzliche Blutzuckerspitzen verursachen. Lebensmittel mit niedrigem GI (<55) sind normalerweise komplexe Kohlenhydrate, die langsam verdaut werden und daher den Blutzuckerspiegel weniger beeinflussen.

Dies bedeutet, dass komplexe Kohlenhydrate über einen längeren Zeitraum nachhaltige Energie liefern. Lebensmittel mit niedrigem GI können Vollkornprodukte, Bohnen, Linsen und Sojaprodukte enthalten. Patienten sollten ihrem Speiseplan einige Früchte mit niedrigem GI wie Beeren und grüne Äpfel hinzufügen.

Gesunde Fette

Fette sind die Hauptquelle des Körpers für gespeicherte Energie und wirken als Vorläufer für andere vom Körper hergestellte Substanzen. Essentielle Fettsäuren (EFAs) umfassen Linolsäure und Alpha-Linolsäure. Diese werden nicht im Körper hergestellt und müssen daher aus der Nahrung gewonnen werden.

Die besten Quellen für gesundes Fett sind fettiger Fisch (Lachs, Makrele, Sardine), Avocados, Olivenöl, Kokosöl, Nüsse und Samen.

Genügend Flüssigkeit aufnehmen

Flüssigkeiten nötig sind, um Nährstoffe zu den Zellen zu befördern, die Verdauung zu ermöglichen und den Nieren zu helfen, die Giftstoffe aus dem Körper zu spülen. Flüssigkeiten unterstützen auch die Bildung von Verdauungssäften im Magen, sodass wir Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen können. Wasser reguliert auch unsere Körpertemperatur und unseren Stoffwechsel. Die meisten Ernährungswissenschaftler empfehlen, mindestens 6 Gläser frisches, gefiltertes Wasser pro Tag zu trinken.

Meditation und Yoga können helfen

Traditionelle Heilpraktiker wissen seit Jahrhunderten, dass auf Achtsamkeit basierende Übungen wie Meditation und Yoga helfen, Stress und Angst abzubauen . Regelmäßiges Üben verbessert die Fähigkeit auf Stress richtig zu reagieren. In einem meditativen Zustand können bestimmte Gedanken oder Gefühle vorbeiziehen, ohne Stress oder Angst zu verursachen. Das bedeutet, dass Patienten weniger Zeit damit verbringen, sich auf negative Gedanken zu konzentrieren.

Bei der Meditation wird das Zwerchfell verwendet, um Sauerstoff in den Körper zu bekommen und einen vollständigen Sauerstoffaustausch in der Lunge zu ermöglichen. Dies führt dazu, dass der Körper die Reaktion “Kampf oder Flucht” deaktiviert, da er plötzlich erkennt, dass er keiner Bedrohung ausgesetzt ist. Die Produktion von Cortisol wird vorübergehend eingestellt, wodurch sich Patienten entspannter und ruhiger fühlen.

Zu Beginn sollten Patienten nicht länger als 2-3 Minuten meditieren. Wenn sie sich daran gewöhnt haben, still zu sitzen und sich auf den Atem zu konzentrieren, kann die Dauer erhöht werden. Es gibt beim Meditieren keinen richtigen oder falschen Weg. Die Techniken können zwischen verschiedenen Tutoren und Schulen variieren, aber die Gesamtidee ist dieselbe.

Welche vorbeugenden Maßnahmen kann man für die Nebennierengesundheit ergreifen?

Wer sich umfangreich vor einer Nebennieren-Erschöpfung schützen möchte, der sollte einen bewussten und gesunden Lebensstil verfolgen. Die Umgebung, die Umwelteinflüsse und die Stressbelastung spielen eine große Rolle. Eine vorbeugende Maßnahme ist es, Stress zu vermeiden, ausgewogen und gesund zu essen und dem Körper ausreichend Ruhe und Erholung zu gönnen. Gesund ist, dunkelgrünes Gemüse und eine proteinreiche Ernährung. Eine positive Lebenseinstellung kann zudem helfen, mentalen und psychischen Stress zu vermeiden. Personen, die einer Dauerbelastung ausgesetzt sind, sollten die Energiereserven mit Nahrungsergänzungsmitteln auffüllen, um die Nebennieren nachhaltig zu stärken. Eine sehr effektive Maßnahme kann man ergreifen, wenn man vorzeitig bemerkt, dass man krank wird, z.B. durch einen grippalen Infekt. Nun gilt es den Körper auf die Attacke vorzubereiten und ausreichend zu stärken. Hierfür eignen sich spezielle Nahrungsergänzungsmittel und Präparate, die gut für die Nebennierengesundheit sind. Z.B. Vitamin C, Bioflavonoide, sowie Magnesiumpräparate und Produkte, die Pantothensäure enthalten.

Ist eine Nebennieren-Erschöpfung dasselbe wie eine Hypoadrenie?

Spricht man von einer Hypoadrenie, dann ist vom Nierenversagen die Rede, bzw. von einer sehr schwachen Funktionstätigkeit. Im schwersten Krankheitsverlauf der Nebennierenerkrankungen kommt die sogenannte Addison-Krankheit ins Gespräch. Während der Erschöpfungszustand lediglich die eingeschränkte Funktion hervorruft, beschreibt die Hypoadrenie die starke Unterfunktion der Nebenniere. Daher ist die Erschöpfung wesentlich weniger dramatisch und kann einfacher behandelt werden.

Was ist der Unterschied zu einer Nebenniereninsuffizienz?

Im Gegensatz zur Nebennierenschwäche ist die Nebenniereninsuffizienz eine anerkannte Krankheit. Es gibt zwei Formen dieser Erkrankung, und beide werden durch Schäden oder Probleme der Nebennieren verursacht, die dazu führen, dass sie nicht genug vom Hormon Cortisol produzieren.

Die Symptome beider Formen sind chronische Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Muskelschwäche, Gewichtsverlust und Magenschmerzen. Sie können auch Übelkeit, Erbrechen, niedrigen Blutdruck, Durchfall, Depressionen oder Verdunkelung der Haut hervorrufen.

Die Nebenniereninsuffizienz wird durch eine Blutuntersuchung diagnostiziert. Dabei wird überprüft, ob der Cortisol-Spiegel im Körper zu niedrig ist. Patienten, die davon betroffen wird empfohlen, einen Hormonersatz einnehmen.

Ist das Risiko einer Nebennieren-Erschöpfung vererbbar?

Genaue Angaben können die Ärzte und Mediziner zu dieser Frage nicht machen, denn es liegen keine ausreichenden Beweise vor. Es ist jedoch davon auszugehen, dass eine erbliche Grundlage gegeben ist, wenn beide Elternteile von einer chronischen Nebennieren-Erschöpfung betroffen sind. Zudem spekulieren die Ärzte, ob es sein kann, dass die Krankheit von einer betroffenen Mutter an das ungeborene Kind weitergegeben wird, wenn diese während der Empfängnis an der Krankheit leidet. Fachärzte gehen hier von einer Wahrscheinlichkeit von 50% aus.

Wie schätzen Ärzte eine Nebennieren-Erschöpfung ein?

Zu wenige Ärzte kennen sich ausreichend im Bereich der Nebennieren-Erschöpfung aus und tun sich schwer, die Testergebnisse richtig zu deuten. In vergangener Zeit wurde dieser Erkrankung viel zu wenig Beachtung geschenkt und Mediziner haben die Krankheit regelrecht ignoriert, obwohl das Krankheitsbild seit ca. 100 Jahren bekannt ist. Auch heute noch kann es vorkommen, dass der Patient einem Arzt begegnet, der dieser Krankheit nicht mit dem notwendigen Ernst begegnet. In diesem Fall lohnt es sich eine zweite Meinung von einem Arzt einzuholen, der sich mit der Materie auseinandergesetzt hat und Facharzt in diesem Gebiet ist.

Kann eine Schwangerschaft der Auslöser für eine Nebennieren-Erkrankung sein?

Es ist nicht bekannt, dass Frauen durch die Schwangerschaft an der Nebennieren-Erschöpfung erkranken, denn der Fötus produziert selbst körpereigene Hormone und das in einer wesentlich höheren Konzentration. Das ungeborene belastet den weiblichen Körper nicht in dieser Hinsicht. Es kann jedoch sein, dass eine komplizierte Schwangerschaft zur Krankheit führen kann, da sich dann dauerhafter Stress bemerkbar macht. Entspannungsübungen können dabei helfen, die Ängste vor der Geburt in den Griff zu bekommen.

Fazit zum Thema Nebennieren-Erschöpfung

Als wichtiger Teil des endokrinen Systems regulieren die Nebennieren den Stoffwechsel und die Stressreaktionen des Körpers. Eine Nebennierenerschöpfung kann daher eine Vielzahl von Symptomen verursachen, darunter Müdigkeit, Muskelschwäche, Schlafstörungen, Angstzustände und Verdauungsprobleme.

Eine Nebennierenerkrankung kann viele Ursachen haben und in der heutigen Zeit ist es besonders schwer den Risikofaktoren aus dem Weg zu gehen. Immer mehr Krankheiten treten auf, die dem Stress zuzuschreiben sind. Wer sich vor verschiedensten Krankheiten schützen möchte, der sollte einen Gang hinunterschalten und versuchen zur Ruhe zu kommen. Haben sich die ersten Symptome einer Nebennieren-Erschöpfung bemerkbar gemacht, ist es ratsam einen Hormon-Speicheltest durchzuführen.

Es gibt viele wirksame Medikamente, auch auf naturheilkundlicher Basis, die bereits vielen Patienten geholfen haben. Man sollte die Anzeichen keinesfalls ignorieren und sich weiteren Folgen aussetzen. Durchaus kann sich die Krankheit verschlimmern und erhebliche Beeinträchtigung nach sich ziehen.

Begegnet man einem Arzt, der die notwendige Kompetenz im Fachgebiet nicht aufbringen kann, sollte man sich nicht beeinflussen lassen und eine zweite Arztmeinung einholen. Viele Ärzte sind nicht ausreichend informiert und geben womöglich falsche Auskünfte. Grundsätzlich sollte für jeden der gesunde Lebenswandel im Fokus stehen. Eine gesunde Ernährung, Sport und Bewegung, wenig Stress und die psychische und körperliche Balance helfen dabei, die Risiken einzudämmen.

Obwohl die Diagnose und Behandlung von Nebennierenerschöpfung in erster Linie von einem qualifizierten Arzt erfolgen sollte, gibt es auch naturheilkundliche Ansätze, die die Gesundheit der Nebennieren unterstützen können.

Die naturheilkundlichen Ansätze zur Behandlung von Nebennierenerschöpfung konzentrieren sich in der Regel auf eine ganzheitliche Behandlung, die sowohl Körper als auch Geist und Seele umfasst. Dazu können Ernährungsumstellungen, Kräutermedizin, Entspannungsübungen, Akupunktur und Massagen gehören. Diese Ansätze können dazu beitragen, die Symptome der Nebennierenerschöpfung zu lindern und die Gesundheit der Nebenniere zu verbessern.

Weblinks

Quellen