Vitalpilz Schopf-Tintling (Coprinus Comatus)

Zuletzt aktualisiert am 5. Februar 2023 von Dr. med. Andrea Weidemann

Die Wirkkräfte des Vitalpilzes Coprinus Comatus wurden, anders als bei den meisten Heilpilzen, die der Traditionellen Chinesischen Medizin entstammen, von der europäischen Naturheilkunde entdeckt.

Die Anwendungsgebiete des Coprinus Comatus im Überblick:

  • Blutzuckersenkend, begleitende Diabetestherapie
  • Stärkt Pankreas
  • Unterstützt Gewichtsabnahme
  • Stärkt Leber
  • Verdauungsfördernd
  • Gegen Hämmorhoiden
  • Tumorhemmende Wirkung von hormonabhängigen Krebsarten wie Brust- und Prostatakrebs
  • Begleitende Krebstherapie bei bestimmten Krebsarten wie Sarkomen
  • Antioxidativ, Antibakteriell, Antimikrobiell
  • Entzündungshemmend
  • Stärkt Nerven
  • Verbessert Durchblutung
  • Fördert den Stoffwechsel
  • Stabilisiert das Immunsystem
  • Gegen Mangelerscheinungen

Herkunft

Der Heilpilz Coprinus Comatus stammt ursprünglich aus Europa. Er ist ein seit Jahrhunderten beliebter Speisepilz mit einem spargelähnlichen Aroma. Vor allem in Mitteleuropa wächst er in Wäldern und Gärten, auf Wiesen und an Wegesrändern. In Asien wird er kultiviert.

Besonderheiten

Um sich zu verbreiten sondert der Coprinus Comatus eine schwarze Flüssigkeit aus dem Hut ab, die Sporen enthält. Da diese Flüssigkeit früher als Tinte verwendet wurde, erhielt der Pilz den deutschen Namen Schopftintling. Der Coprinus Comatus sollte kurz nach der Ernte verarbeitet werden, da er bereits nach wenigen Stunden beginnt, in besagte schwarze Flüssigkeit zu zerfließen.

Weitere Bezeichnungen

Schopftintling, Tintenpilz, Porzellantintling, Tintenschopfling, Spargelpilz, Zottelmähne, Anwaltsperücke, Shaggy Cap, Mao Tou Gui San.

Senkung des Blutzuckerspiegels bei Diabeteserkrankungen

Das Haupteinsatzgebiet des Heilpilzes Coprinus Comatus ist die begleitende Diabetesbehandlung. Der Coprinus Comatus kann den Blutzuckerspiegel senken und starke Schwankungen verhindern. Anders als herkömmliche Medikamente verursacht er dabei keinerlei Nebenwirkungen. Es ist nicht möglich, ihn überzudosieren, selbst nicht bei einer langen Einnahmedauer.

Forscher fanden heraus, dass bei regelmäßiger Einnahme des Coprinus Comatus bereits nach zwei Wochen ein äußerst deutlicher Rückgang des Glukosespiegels feststellbar ist. Nach einer sechswöchigen regelmäßigen Einnahme ist auch oft ein reduzierter Langzeitwert zu beobachten.

Die blutzuckersenkende Wirkung kann, zusammen mit einer Verbesserung der Insulinresistenz, dazu führen, dass sich die Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die für die Insulinproduktion verantwortlich sind, wieder etwas regenerieren können.

Gewichtsreduktion

Das im Coprinus Comatus enthaltene Comatin spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Zuckerstoffwechsels und stabilisiert den Blutzucker bei Diabetikern effektiv. Bei einem stabilisierten Blutzucker werden Heißhungerattacken weniger und das Sättigungsgefühl dauert länger an, daraus resultiert oft eine Gewichtsreduktion. Somit kann sich der Coprinus Comatus auch zum Abnehmen eignen.

Stärkt Leber

Der gesamte Stoffwechsel kann durch eine Fettleber blockiert werden. Dadurch werden Nährstoffverbrennung und somit auch Energiegewinnung verlangsamt. Hier kann der Coprinus Comatus Abhilfe schaffen, denn er kann die Fetteinlagerung in den Körperzellen verhindern. Regelmäßig eingenommen sorgt er für einen Rückgang der Triglyzeride im Blut und des Gesamtcholesterins.

Verdauungsfördernd

Studien haben nachgewiesen, dass der Vitalpilz Coprinus Comatus auch die Darmflora verbessern kann. Er wirkt krampflösend und stuhlregulierend. In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird er angewendet, um Patienten zu helfen, die unter Hämorrhoiden und Verstopfung leiden.

Tumorhemmende Wirkung

In wissenschaftlichen Experimenten wurde beobachtet, dass der Heilzpilz Coprinus Comatus das Wachstum bösartiger Geschwülste im Stütz- und Bindegewebe hemmen kann. Wissenschaftler hoffen nun aufgrund neuester Beobachtungen sogar auf eine therapeutische Wirkung bei Leukämie.

Auch auf Zellkulturen von Brust- und Prostatakrebs kann der Coprinus Comatus eine hemmende Wirkung haben. Denn bestimmte Inhaltsstoffe des Coprinus Comatus können Rezeptorstellen für Sexualhormone an den Tumorzellen blockieren. Deshalb kann der Coprinus Comatus begleitend in der Krebstherapie eingesetzt werden.

Da jedoch die erforschten Effekte aus der Petrischale nicht eins zu eins auf den menschlichen Körper übertragen werden können, deuten sie auf die Stärke des Coprinus Comatus hin und geben Anhaltspunkte für weitere Forschung in der Krebstherapie.

Antioxidative und entzündungshemmende Wirkung

Der Coprinus Comatus verfügt über antioxidative Eigenschaften. Regelmäßig eingenommen erhöht er im Körper den Spiegel von Superoxid Dismutase, Glutathion-Peroxidase und Katalase. Infolgedessen wird das Risiko von Schäden an der Körperzellen-DNA durch freie Sauerstoffradikale reduziert.

Antioxidantien können dem Organismus helfen diabetesbedingte Schäden zu reparieren. Die im Coprinus Comatus enthaltenen entzündungshemmenden Substanzen verringern zudem das Risiko schwerer Diabetes-Folgeerkrankungen wie Amputationen, Erblinden, Nierenversagen und Durchblutungsstörungen.

Stärkt Nerven

Der Vitalpilz Coprinus Comatus weist neuroprotektive Eigenschaften auf, das bedeutet, dass er Stoffe enthält, die Nerven schützen können. Dieser Effekt kommt Diabetikern zugute, da diese eine erhöhtes Risiko für Polyneuropathien haben. Zudem kann die Einnahme des Coprinus Comatus das Schmerzempfinden verringern.

Die antioxidative Wirkung des Coprinus Comatus im Zusammenspiel mit Absenkung der Arbeit der Acetylcholinesterase im Körper, kann den degenerativen Prozess der Demenzerkrankung verlangsamen und somit die Symptome im Zusammenhang mit der Alzheimererkrankung lindern.

Verbessert die Durchblutung

Der Coprinus Comatus ist in der Lage Durchblutungsstörungen und die damit korrelierenden Beschwerden zu verringern. Er hat einen hohen Gehalt an Biovitalstoffen, aufgrund derer er vor Arteriosklerose und Gefäßwandschäden schützt. Die Kapillardurchblutung wird angeregt.

Fördert den Stoffwechsel

Unter den Vital- und Speisepilzen weist der Coprinus Comatus die höchste Lektin-Aktivität auf. Lektine sind komplexe Proteine, sie begünstigen Stoffwechselvorgänge wie die Agglutination von Zellen, die ribosomale Proteinbiosynthese, die Zellteilung. Das Immunsystem wird positiv beeinflußt. Da der Coprinus Comatus den gesamten Stoffwechsel normalisiert, wird er gerne beim metabolischen Syndrom eingesetzt.

Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin tonisiert der Coprinus Comatus das Yin und Qi von Magen, Lunge und Niere und kühlt das Qi.

Stärkt das Immunsystem und beugt Mangelerscheinungen vor

Der Coprinus Comatus enthält eine Vielzahl an Spurenelementen, Mineralstoffen, Aminosäuren, Enzymen und Polysacchariden. Durch einen hohen Gehalt an Kalium, Eisen, Magnesium Zink und Mangan sowie einen hohen Vitamin B1-, Vitamin B2- und Vitamin B3-ist der Coprinus Comatus in der Lage das körpereigene Immunsystem zu stärken und bei der Vorbeugung und Behebung von Mangelerscheinungen zu helfen.

Neben- und Wechselwirkungen

Nach dem Konsum des Coprinus Comatus kann es zu einer Schwarzfärbung des Stuhls kommen. Diese gilt jedoch als harmlos.

Zu Beginn können Verdauungsbeschwerden auftreten, die nach wenigen Tagen wieder abklingen. Dies liegt daran, dass der Körper sich erst an die Einnahme des Vitalpilzes gewöhnen muss.

Weitere Neben- und Wechselwirkungen sind derzeit nicht bekannt.

Der Coprinus Comatus ist kein Arzneimittel, das anhand von wissenschaftlichen Studien zugelassen wurde. Aussagekräftige Untersuchungen über Wirkung und zu möglichen Nebenwirkungen fehlen.

Studien über den Einfluss des Vitalpilzes bei verschiedenen Krankheiten beziehen sich vorwiegend auf Tierversuche oder Studien mit Zellkulturen, jedoch nicht auf klinische Studien mit Patienten. Die Ergebnisse sind nicht direkt übertragbar.

Dosierung

Zur Dosierung des Coprinus Comatus sollte man den Empfehlungen des jeweiligen Herstellers folgen. Entsprechende Hinweise werden auf der Verpackung zu finden sein. In der Herstellung wird der Coprinus Comatus meist zu Tabletten oder Kapseln verarbeitet, die man gewöhnlich im Verlaufe eines Tages mit ca. 2 Litern Wasser einnimmt.

Quellen

  • Schmaus, F. (2018): Das große Handbuch der Mykotherapie: Heilen mit Pilzen: Gesundheit aus der Natur. MykoTroph, Limeshain
  • Zaidman B. Z. et al. (2008) Coprinus comatus and Ganoderma lucidum interfere with androgen receptor function in LNCaP prostate cancer cells Mol Biol Rep 35(2) 107 – 117
  • The two faces of Coprinus comatus – Functional properties and potential hazards https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7754439/
  • Hong Luo, Minghe Mo, Xiaowei Huang, Xuan Li & Keqin Zhang. (2004) Coprinus comatus: A basidiomycete fungus forms novel spiny structures and infects nematode Mycologia

Weiterführende Informationen