Ornithin – Welche Rolle die Aminosäure bei der Muskelgeneration, Wundheilung und Entgiftung spielt

Zuletzt aktualisiert am 22. Februar 2023 von Dr. med. Andrea Weidemann

Ornithin ist eine nicht-essentielle Aminosäure, die im Körper aus der Aminosäure Arginin synthetisiert wird. Hier sind die wichtigsten Informationen zu Ornithin:

  • Funktion: Ornithin hat eine wichtige Funktion im Harnstoffzyklus, der Ammoniak aus dem Körper entfernt. Es hilft bei der Umwandlung von Ammoniak in Harnstoff, der dann über die Niere ausgeschieden wird.
  • Leistungssteigerung: Ornithin wurde auch untersucht, um die körperliche Leistungsfähigkeit und Muskelregeneration zu verbessern. Es gibt Hinweise darauf, dass Ornithin den Anstieg von Blutammoniakspiegeln nach dem Training reduzieren und dadurch die Ermüdung reduzieren kann.
  • Kombination mit Arginin: Ornithin wird oft in Kombination mit Arginin eingenommen, um die körperliche Leistungsfähigkeit und den Muskelaufbau zu verbessern. Diese Kombination kann den Stickoxidspiegel im Blut erhöhen und so die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Muskeln verbessern.
  • Mögliche gesundheitliche Vorteile: Es gibt Hinweise darauf, dass Ornithin auch bei der Verbesserung des Schlafs, der Unterstützung des Immunsystems und der Reduzierung von Stress und Angstzuständen helfen kann. Die Forschung zu diesen Bereichen ist jedoch begrenzt und weitere Untersuchungen sind erforderlich. Ornithin kann die Wundheilung von Verbrennungen und Verletzungen fördern, indem es die Produktion von Kollagen stimuliert.
  • Quellen: Ornithin kommt natürlicherweise in eiweißreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch und Milchprodukten vor. Es ist auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich.

Was ist die Aminosäure Ornithin?

Die Aminosäure Ornithin ist für den Menschen wichtig, weil sie das Heilen von Wunden unterstützt und einen wesentlichen Beitrag zur Entgiftung des menschlichen Körpers leistet. In Verbindung mit der Aminosäure L-Arginin leistet Ornithin noch mehr, damit wir uns wohlfühlen können. Denn es trägt nicht nur dazu bei, dass Insulin, Adrenalin und Wachstumshormone freigesetzt werden. Ornithin ist auch dafür verantwortlich, dass unser Blutdruck und die Cholesterinwerte reguliert werden und sich Eiweiß im Körper aufbauen kann.

In dem folgenden Beitrag erfahren Sie, was sich hinter der Aminosäure verbirgt, zu welchen Gelegenheiten Sie es optimal einsetzen und wann Sie auf die Einnahme von Ornithin verzichten sollten.

Ornithin entsteht als Zwischenprodukt im Harnstoffzyklus des menschlichen Körpers. Verantwortlich für die Bildung der semi-essentiellen Aminosäure ist die Freisetzung von Harnstoff.

Ornithin begünstigt unser Wohlbefinden nicht nur, weil es sich für die Regulierung von Blutdruck und die Wundheilung zuständig fühlt. Insbesondere benötigen wir es, weil es den Abbau von Ammoniak in unserem Körper vorantreibt. Ammoniak kennen wir als gasförmige, stickstoffhaltige Verbindung, die unsere Gesundheit negativ beeinflusst. Darum ist es besser, einen Mangel mit der Zugabe von Ornithin in Form von Pulver oder Kapseln auszugleichen. Dies gilt primär dann, wenn wir starke körperliche Betätigungen ausführen, Stress abbauen müssen oder an einer Lebererkrankung leiden.

Wie äußert sich ein Mangel an Ornithin?

Ein Mangel an Ornithin hat zur Folge, dass Sie weniger leistungsfähig sind und die natürlichen Funktionen des Körpers nicht ausreichend unterstützt werden. Hier ist es hilfreich, wenn Sie Ihrem Körper durch die Zugabe von Ornithin wieder auf die Sprünge helfen. Einen Mangel an Ornithin können Sie z. B. anhand der folgenden Symptome erkennen:

  • Sie leiden vermehrt unter Schlafstörungen.
  • Sie sind bei Ihren sportlichen Betätigungen schneller erschöpft.
  • Sie stellen Stimmungsschwankungen fest.

Wie hoch ist der tägliche Bedarf an Ornithin?

Weil Ihr Körper das Ornithin selbst herstellen kann, ist der tägliche Bedarf, den Sie von außen zuführen müssen, sehr gering. Eine Menge, die zwischen 0,4 und 8 Gramm liegt, ist vollkommen ausreichend. Mit der Einnahme von Ornithin Kapseln können Sie die empfohlene Dosierung selbst steuern. Als nachteilig könnte es sich für sie darstellen, dass die Kapseln schwer schluckbar sind. Für diesen Fall greifen Sie auf das Ornithin Pulver zurück. Hier können Sie die Möglichkeit nutzen, die Aminosäure als Beimischung in einem Shake oder einem Saft zu sich zu nehmen.

Wie wirkt Ornithin in Ihrem Körper?

Sobald Sie Ornithin in Form von Kapseln oder Pulver zu sich nehmen, wird die im Körper vorhandene Aminosäure unterstützt und kann ihre volle Wirkung entfalten.
Üben Sie z. B. regelmäßig als Sportler körperliche Betätigungen aus, wird die Amoniakproduktion in Ihrem Körper angeheizt. Je öfter und je länger Sie trainieren, desto mehr breitet sich der gasförmige Stickstoff in Ihrem Körper aus. Die Folge ist, dass Sie schneller erschöpft sind und Ihre Leistung nicht mehr abrufen können. Nehmen Sie Ornithin zu sich, verhindern Sie, die gesundheitlichen Einschränkungen, für die das Ornithin in Ihrem Körper verantwortlich ist.

Überdies unterstützt Ornithin die Funktion der Leber, trägt zur Wundheilung bei und hilft bei dem Ausscheiden giftiger Stoffe, die schwere Erkrankungen nach sich ziehen können.

Wo kommt Ornithin in der Nahrung vor?

Ornithin ist eine Aminosäure, die Sie auch in vielen Nahrungsmittel vorfinden können. So können Sie Ihren körpereigenen Ornithin-Haushalt z. B. auch dadurch unterstützen, dass Sie mehr Getreideprodukte als fleischhaltige Mahlzeiten zu sich nehmen. Sind Sie ein großer Esser von Fisch, Eiern, Sojabohnen oder Geflügel, tragen Sie ebenso dazu bei, dass genug sich genügend Ornithin im menschlichen Körper bilden kann, um dessen Funktionen zu unterstützen.

In welchen Anwendungsgebieten setzen Sie die Aminosäure Ornithin optimal ein?

In den folgenden Fällen ist es sehr hilfreich, wenn Sie das im Körper vorhandene Ornithin mit einer Einnahme von Ornithin in Kapseln oder Pulver unterstützen:

Sie leiden unter Stress und können deshalb nachts nicht schlafen. Die Aminosäure wirkt beruhigend auf Ihre Stresshormone ein und verbessert auch die Qualität Ihrer Nachtruhe. Schon sehr geringe Dosierungen reichen aus, um den müden Phasen am Tag vorzubeugen und die Schlafqualität zu verbessern. Sind Sie am Morgen ausgeruhter, sind Sie entspannter und zu einer höheren Leistungsfähigkeit fähig.

Die Aminosäure Ornithin können Sie auch gut einsetzen, um den Wundheilungsprozess des menschlichen Körpers zu unterstützen. Denn bei einer schweren Verletzung baut Ihr Körper Proteine ab, um neues Gewebe herzustellen und eine Wunde schneller heilen zu lassen. Nehmen Sie Ornithin ein, verhindern Sie, dass das Protein sich schneller abbauen kann. Auf fiese Weise tragen Sie dazu bei, dass sich der Wundheilungsprozess automatisch beschleunigt.

Die Leber übernimmt in unserem Körper die Aufgabe, ihn zu entgiften und schädliche Stoffe – wie z. B. Ammoniak – fernzuhalten. Ein Ausfall der Leber kann zu schwerwiegenden Folgen führen, die sich nicht nur negativ auf andere Organe auswirken, sondern auch auf unser Gehirn. Mit der Einnahme von Ornithin ist es Ihnen möglich, den Ammoniakgehalt in Ihrem Blut zu reduzieren und die Entgiftungseigenschaft der Leber zu fördern.

Ornithin ist auch eine sinnvolle Ergänzung, wenn Sie sich regelmäßig sportlich betätigen und Ihre tägliche Ausdauer erhöhen möchten. Hiermit beschleunigen Sie die Regenerierung, die nach jedem Training notwendig ist, damit der Körper sich wieder gut erholen kann.

Letztlich können Sie mit der Einnahme von Ornithin in Kapseln oder Pulver auch den Kater bekämpfen, der infolge eines zu hohen Alkoholkonsums entsteht. Sie reduzieren die Symptome – wie z. B. Kopfschmerzen oder Übelkeit – und können sich schneller wieder regenerieren.

Welche Risikogruppen leiden häufig an einem Ornithin-Mangel?

Der menschliche Organismus ist sehr differenziert. Dies führt auch dazu, dass einige Menschen schnell er an einem Ornithin-Mangel leiden als andere Menschen. Zu den möglichen Risikogruppen gehören:

Während einer Schwangerschaft spielt der Hormonhaushalt einer Frau häufig verrückt. Damit er sich wieder im Gleichgewicht befindet, wird das körpereigene Ornithin verwendet. Dies reicht aber in der Regel nicht aus, um die Funktionen des Körpers in vollem Umfang zu erhalten. Deshalb ist es wichtig, dass Sie während Ihrer Schwangerschaft und auch in der Stillzeit Ornithin von außen zugeben.

Kinder und Jugendliche befinden sich noch im Wachstum. Da Ornithin auch die Funktionen der Wachstumshormone unterstützt, steigert sich der Bedarf des Körpers. Es wird mehr Aminosäure benötigt, um den Hormonhaushalt von Kindern und Jugendlichen im Gleichgewicht zu behalten. Diesen Prozess stärken Sie durch die Einnahme von Ornithin.

Personen, die sich nach einem Unfall erholen, haben einen erhöhten Mangel an Ornithin, weil der Körper die Aminosäure verwendet, um den Wundheilungsprozess zu beschleunigen. Da die Produktion des körpereigenen Ornithins nicht ausreicht, entsteht ein Mangel, dem durch eine tägliche Einnahme entgegengewirkt werden kann.

Welche Folgeerkrankungen sind bei einem dauerhaften Mangel an Ornithin möglich?

Wirken Sie einem Mangel an Ornithin auf Dauer nicht entgegen, können sich schwerwiegende Folgeerkrankungen einstellen, die sich nachteilig auf Ihr Immunsystem auswirken. Neben einer Beeinträchtigung der Schlafqualität kann es zu Stimmungsschwankungen und einem Leistungsabfall kommen.

Schwerwiegende Folgeerkrankungen, die auch auf einen Ornithin-Mangel zurückgeführt werden können, sind Gefäßverengungen, Bluthochdruck und Gedächtnisstörungen.

Welche Nebenwirkungen sind zu Ornithin bekannt?

Die Aminosäure Ornithin ist für viele Menschen gut verträglich. Dies gilt insbesondere, wenn Sie Ornithin in Pulver oder Kapseln in den empfohlenen Mengen zu sich nehmen. Kommt es allerdings zu einer Überdosierung, können vereinzelt Nebenwirkungen auftreten. Zu den negativen Folgeerscheinungen, die die Anwender von Ornithin nach der Einnahme beklagten, gehörten Hustenanfälle, Muskelkrämpfe, leichte Übelkeit und Durchfall. Um eine Überdosierung zu vermeiden, sollten Sie stets die Einnahmeempfehlung auf der Packungsbeilage beachten.

Für Menschen, die unter der seltenen Augenkrankheit Gyrat-Atrophie leiden, ist die Verabreichung mit der Aminosäure Ornithin nicht empfehlenswert, weil eine Schädigung der Netzhaut nicht ausgeschlossen werden kann, wenn es über einen längeren Zeitraum eingenommen wird.

Aminosäure Ornithin: Zu welchen Wechselwirkungen kann es mit anderen Medikamenten kommen?

Wechselwirkungen, die bei gleichzeitiger Einnahme der Aminosäure Ornithin und anderen Medikamenten auftreten, sind nicht bekannt.

Gibt es Alternativen zu Ornithin?

Nein, da die semi-essentielle Aminosäure vom Körper selbst hergestellt werden kann, gibt es keine direkten Alternativen. Sehr häufig wird Ornithin aber in Kombination mit der Aminosäure L-Arginin eingenommen. Ihr Organismus profitiert davon, weil beide Aminosäuren in Ihrem Körper Hand in Hand arbeiten und dessen Funktionen gemeinsam unterstützen. Für Sie heißt dies z. B., dass Sie beim Sport noch leistungsfähiger sind, Ihre Cholesterinwerte besser reguliert werden oder Wunden schneller heilen.

Fazit

Ornithin ist eine Aminosäure, die der menschliche Körper selbst herstellt, um dessen Funktionen auf natürliche Weise zu unterstützen. So profitieren Sie nicht nur davon, dass die Leber entgiftet wird und den Ammoniakgehalt reduziert. Ornithin sorgt auch dafür, dass Sie beim Sport leistungsfähiger sind und nachts besser schlafen können.

Wegen der zahlreichen Aufgaben, die Ornithin in Ihrem Körper übernimmt, ist es empfehlenswert, den Ornithin-Gehalt zu erhöhen. So kann die Aminosäure noch besser dazu beitragen, dass sich Körper selbst hilft. Dies wird z. B. auch deutlich, wenn Sie während Ihrer Schwangerschaft oder in der Stillzeit auf ein starkes Immunsystem angewiesen sind. Weitere Profiteure von Ornithin sind Kinder, Jugendliche und Personen, die sich nach einer Verletzung auskurieren müssen.

Quellen