Depression: Welche Arten gibt es?

Zuletzt aktualisiert am 20. Januar 2023 von Martin Hirsch

Bedingt durch unsere moderne Lebensweise und den stressigen Alltag haben sich depressive Erkrankungen im Laufe der Jahre zu einer wahren Volkskrankheit entwickelt, unter der immer mehr Menschen leiden. Allein in Deutschland gibt es Tausende von Menschen, die kaum mehr in der Lage sind, ihre alltäglichen Aufgaben zu bewältigen. Die Hauptgründe dafür sind eine getrübte Grundstimmung, eine pathologische Lustlosigkeit sowie die soziale Abschirmung, welche die depressiven Menschen immer stärker in die Isolation treibt. Die Betroffenen sind oft nicht in der Lage, sich selbst zu helfen, um einer depressiven Phase zu entfliehen und wieder Spaß am Leben zu haben. Selbst die Aussicht, mit professioneller Hilfe die mentale Krankheit überwinden zu können, stellt für viele Depressive keinen Grund dar, um sich einem Psychologen anzuvertrauen.

 

Depression als Volkskrankheit

Aktuellen Studien zufolge, liegt die Quote der Erkrankung auf dem Bundesgebiet bei ungefähr 4 Prozent. Das bedeutet, dass ungefähr 3 Millionen Deutsche mindestens einmal in ihrem Leben mit dieser tückischen Krankheit konfrontiert waren. Die Quote ist zwischen den Geschlechtern ist unterschiedlich. Das Risiko für Frauen, an einer Depression zu erkranken, ist etwa dreimal höher als bei der männlichen Population. Untersuchungen belegen, dass sich die Zahl an Depression leidender Menschen in einer Zeitspanne von 100 Jahren fast verdreifacht hat. Dies steht in direkter Verbindung zu unserer hektischen Lebensweise und dem Dauerstress in unserem beruflichen und privaten Alltag. Zudem gehen Experten davon aus, dass die Zahl der Erkrankten weiterhin zunehmen wird. Für Betroffen als auch für Angehörige ist es oft äußerst schwer, eine depressive Erkrankung überhaupt zu erkennen. In vielen Fällen verbergen sich depressive Störungen hinter anderen Erkrankungen, sodass die Patienten vom Facharzt zum Facharzt geschickt werden und eine wahre Ärzteodysee hinter sich haben, bevor die Depression erkannt und richtig diagnostiziert wird. Insbesondere problematisch wird es dann, wenn bei dem Erkrankten ein akutes Suizidrisiko besteht, das nicht rechtzeitig erkannt wird. Da die Selbstmordquote bei einer schweren Depression bei etwa 10 Prozent liegt, lässt es sich nicht bestreiten, dass es sich bei einer Depression um eine schwere Krankheit handelt, die nicht selten tödlich enden kann.

Unterschiedliche Arten von depressiven Störungen

Eine depressive Störung hat unterschiedliche Facetten, sodass sich Depressionen nicht generalisieren lassen. Obwohl sich die Krankheitssymptome einer Depression ähneln, werden in der Schulmedizin verschiedene Arten von depressiven Störungen unterschieden. Dies ist selbstverständlich ausschlaggebend für die Wahl der geeigneten Therapie.
Im Folgenden geben wir Dir einen detaillierten Überblick über die verschiedenen Arten dieser tückischen Erkrankungen sowie die einhergehenden Symptome und bewährte Therapiemöglichkeiten.

Depressive Verstimmung

Eine depressive Verstimmung kann sich auf unterschiedliche Weisen bemerkbar machen. Die Symptome, die mit einer depressiven Verstimmung oft in Zusammenhang gebracht werden sind Gefühlslosigkeit, chronische Müdigkeit und eine starke innere Unruhe. Häufig wird eine depressive Episode durch Essstörungen und Schlaflosigkeit begleitet. Eine leicht depressive Verstimmung kannst Du effektiv mit Entspannung und viel Sport bekämpfen. Wenn aber Dein psychisches Gleichgewicht auf Dauer unausgeglichen ist und sich nach etwa 2 bis 3 Wochen keine Verbesserung Deiner psychischen Verfassung durchsetzt, solltest Du dich auf jeden Fall einem Arzt anvertrauen. Ob es sich bei einer depressiven Episode um ein vorübergehendes seelisches Tief handelt oder ob es sich dabei um eine Depression handelt, kann nur ein Arzt feststellen. Da es sich bei einer depressiven Verstimmung erstrangig um ein Symptom handelt, prüft der zuständige Arzt zusätzlich, ob noch andere begleitende Symptome bestehen. So kann eine Blutuntersuchung beispielsweise hormonelle Störungen aufdecken, welche das Auftreten von depressiven Verstimmung begünstigen.

Rezidivierende Depression

Bei einer rezidivierenden depressiven Störung handelt es sich um eine psychische Krankheit, bei der die Depression kein einmaliges Ereignis ist, sondern in regelmäßigen Abständen zurückkehrt. Ein bekanntes Beispiel für eine rezidivierende depressive Störung ist eine Depression, die in erster Linie zu bestimmten Jahreszeiten auftritt, wie beispielsweise die Herbstdepression. Das Hauptmerkmal einer rezidivierenden depressiven Störung ist der Wechsel von akuten Krankheitsepisoden mit beschwerdefreien Phasen. In Bezug auf den Schweregrad wird eine rezidivierende Depression primär mit Psychotherapie und mit Medikamenten, den sogenannten Antidepressiva, und Mineral- und Vitaminstoffen wie beispielsweise Omega-3-Fettsäuren, Magnesium, und B-Vitaminen behandelt. Eine depressive Episode wird durch typische Symptome einer Depression, wie beispielsweise Antriebslosigkeit, Schlaflosigkeit, Gereiztheit oder Schuldgefühle begleitet. Nicht selten können auch Suizidgedanken auftreten. Das Hauptziel der akuten Therapie ist es in erster Linie, die Symptome zu lindern und den Erkrankten einen möglichst beschwerdefreien Alltag zu bieten. In vielen Fällen ist nach der akuten Behandlungsphase eine nachhaltige Therapie notwendig, um Rückfälle zu vermeiden.

Dysthymie (chronische Depression)

Bei der Dysthymie handelt es sich um eine krankhafte Neigung zur traurigen und depressiven Verstimmungen. Sie gehört zum Spektrum der chronischen Depressionen. Charakteristisch für die Dysthymie ist, dass die Beschwerden einerseits nicht so stark ausgeprägt sind wie bei anderen mentalen Krankheiten, andererseits weisen diese einen chronischen Verlauf auf, der über Jahre hinweg andauern kann. Die Betroffenen sind meistens 2 bis 3 Jahre depressiv. In diesem Zeitraum gibt es aber auch Tage oder Wochen, in denen sich die Erkrankten besser fühlen und für eine Zeitlang der depressiven Verstimmung entkommen können. Obwohl man diese Art der Depression als leichter bezeichnen könnte als eine typische depressive Störung, solltest Du sie in keiner Weise unterschätzen. Betroffene können den Alltag mehr oder weniger meistern, dennoch ist die Dysthymie auf lange Sich äußerst anstrengen und bietet den Erkrankten keinen Raum für Entspannung und Erholung. Eine Dysthymie tritt in der Mehrheit der Fälle zwischen dem 18 und 22 Lebensalter auf und kann sich unbehandelt über Jahrzehnte lang hinziehen.

Psychotische Depression

Bei einer psychotischen Depression handelt es sich um eine schwere mentale Störung, die neben den klassischen Symptomen einer Depression auch durch einen zeitweiligen Realitätsverlust ergänzt wird. Diese Art von Depression lässt sich ausschließlich mit ärztlicher Behandlung erfolgreich therapieren. Eine Depression nimmt psychotische Züge an, wenn die Krankheit durch besondere Symptome begleitet wird, wie beispielsweise Wahnvorstellungen. Typisch für diese Art von Depression ist, dass sich die Betroffenen nicht überzeugen lassen, dass die Befürchtungen bzw. Wahnvorstellungen völlig unbegründet sind. Eine psychotische Depression gehört zu den sogenannten schweren depressiven Erkrankungen und kann das Leben der Betroffenen erheblich beeinflussen. Die genauen Ursachen für die Entstehung einer psychotischen Depression sind bisher noch weitestgehend unbekannt. Vermutet wird das beim Auftreten einer psychotischen Depression mehrere Faktoren zusammenspielen, wie Vererbung, chemische und körperliche Veränderungen sowie eine akute vorausgehende Belastung. Die Behandlung einer psychotischen Depression erfordert bei der Mehrheit der Fälle immer einen stationären Krankenhausaufenthalt in Kombination mit medikamentösen und psychotherapischen Maßnahmen.

Leichte Depression

Bei leichten Depressionen handelt es sich um sogenannte “depressive Verstimmungen”, die in den meisten Fällen nach ein bis zwei Wochen wieder vorbei sind. Die typischen Symptome einer depressiven Verstimmung sind u.a. quälende Gewühle der Unsicherheit, Stimmungstief und Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen und innere Unruhe. Neben den typischen psychischen Symptomen treten oft auch körperliche Symptome auf, wie Kopfschmerzen oder Magen-Darmbeschwerden. Nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen entstehen leichte depressive Phasen durch ein komplexes Zusammenspiel unterschiedlicher Umstände. Belastungen im sozialen Umfeld oder am Arbeitsplatz sowie Krankheit oder Schicksalsschläge können eine leichte Depression auslösen. Für eine leichte Depression ist in vielen Fällen eine ambulante psychotherapeutische Behandlung ausreichend.

Mittelschwere Depression

Bei einer mittelschweren Depression handelt es sich, wie es sich bereits an dem Namen erkennen lässt, um eine depressive Phase mittlerer Intensität. Im Kontext einer mittelschweren Depression sind über eine Dauer von mindestens drei Wochen zwei der Hauptsymptome einer depressiven Erkrankung vorhanden. Während bei einer leichten depressiven Verstimmung die Betroffenen ihren alltäglichen Aufgaben nachgehen können, ist die Fähigkeit alltägliche Aufgaben bei einer mittelschweren Depression auszuüben bereits spürbar eingeschränkt. Mittelschwere Depression entstehen durch die Zusammenwirkung mehrerer Faktoren, wodurch bei den Betroffenen das Risiko an einer chronischen Depression zu erkranken wesentlich erhöht wird. Zu den Ursachen gehören u.a. starke psychische Belastungen, ungesunder Lebenswandel, genetische Veranlagungen, soziale Isolation und körperliche Erkrankungen. Je nach Ausprägung der Symptomatik baut eine erfolgreiche Behandlung einer mittelschweren Depression auf eine Kombination aus Psychotherapie und Antidepressiva auf. Durch eine gezielte Behandlung kann die Dauer der depressiven Episoden deutlich verkürzt werden.

Major Depression (schwere Depression)

Bei einer Major Depression handelt es sich um eine typische Depression mit einer starken Ausprägung der depressiven Verstimmung. Eine Major Depression kann in jedem Lebensalter auftreten, wobei der Krankheitsverlauf in mehrere Phasen unterteilt werden kann. In vielen Fällen ist es so, dass eine schwere Depression durch ein äußerst negatives oder traumatisierendes Erlebnis verursacht wird. So kann eine schwere Depression beispielsweise durch den Verlust von Mitmenschen ausgelöst werden. Wie bei anderen Depressionsarten können auch weitere Faktoren das Auftreten einer Major Depression begünstigen, wie zum Beispiel Alkohol- und Drogensucht, Abhängigkeit von Tabletten und chronische Krankheiten. Eine schwere Depression geht oft mit einem “massenhaften Verlauf” einher. Das bedeutet, dass depressive Phasen immer wieder aufkommen, wohingegen es aber auch längere Zeiträume gibt, wo die Betroffenen relativ beschwerdefrei sind. Bei einer Major Depression besteht ein erhöhtes Suizidrisiko, weswegen es besonders wichtig ist, diese rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Die Therapie einer schweren Depression wird auf jeden einzelnen Betroffenen individuell abgestimmt. Eine psychotherapeutische Behandlung in Kombination mit der Einnahme von Antidepressiva kommt am häufigsten zum Einsatz. Bei stark ausgeprägter Symptomatik ist in vielen Fällen eine stationäre Behandlung in einer psychiatrischen Anstalt erforderlich.

Gehemmte Depression

Bei der gehemmten Depression handelt es sich um eine Art der Depression, bei der sich der Betroffene kaum mehr bewegen will. Der Erkrankte fühlt sich körperlich erschöpft, will das Bett nicht mehr verlassen und kann sich auch für nichts mehr interessieren. In leichteren Fällen der gehemmten Depression wird diese innerliche Hemmung zwar gespürt, aber der Betroffene ist mehr oder weniger in der Lage seinen alltäglichen Aufgaben nachzugehen. Bei besonders schweren Fällen kapselt sich der Erkrankte völlig von seiner Umwelt ab und sitzt oder liegt völlig teilnahmslos da.

Agitierte Depression

Bei der agitierten Depression handelt es sich um eine spezielle Unterform der depressiven Störungen. Bei dieser Art von Depression verspüren die Betroffenen keinen verminderten Antrieb – wie es sonst bei depressiven Erkrankungen der Fall ist. Erkrankte fühlen sich im Gegenteil rastlos und energisch. Die innere Unruhe wird oft von Schlaflosigkeit und einem enormen Bewegungsdrang begleitet. Die Betroffenen können einfach keine Ruhe finden und müssen sich kontinuierlich beschäftigen. Sie scheinen für ihr Umfeld gut zu funktionieren und auch sie selbst fühlen sich weder psychisch noch physisch krank. Die Symptome sind für Erkrankte sowie für Außenstehende in der Regel weniger anstrengend als bei einer traditionellen depressiven Erkrankung. Es besteht jedoch die Gefahr spontaner und unbesonnener Taten, wodurch eine erhöhte Suizidgefahr begünstigt wird. Bei dieser Depressionsart ist es wichtig, die Symptomatik richtig zu deuten und mit einer frühzeitigen psychotherapeutischen Behandlung zu beginnen.

Somatisierte Depression

Bei einer somatisierten Depression handelt es sich um eine depressive Erkrankung mit körperlichen Symptomen, welche die betroffene Person belasten. Bei dieser Art der depressiven Erkrankung leiden die Betroffenen an unterschiedlichen körperlichen Symptomen, wie beispielsweise Schwindel, Magen-Darm-Beschwerden sowie Atemnot und Herzrasen. Diese Beschwerden werden oftmals falsch diagnostiziert und auf körperliche Ursachen zurückgeführt, obwohl es sich hierbei um eine eigenständige Krankheit handelt. Je stärker die körperlichen Symptome ausgeprägt sind, umso schwerer ist der Grad der Depression. Oftmals können sich die Erkrankten kaum von ihren Gedanken distanzieren, sodass sie sich den ganzen Tag über Sorgen über die unterschiedlichsten Sachen machen. Folglich leiden die Betroffenen oft an Schlafstörungen, wodurch sie aufgrund der minderen Schlafqualität tagsüber aus ausgepowert und unausgeschlafen sind.

Zwanghafte Depression

Die zwanghafte Depression ist eine depressive Erkrankung bei der die Zwangssymptome im Vordergrund stehen. Die Betroffenen zeichnen sich in ihrer Primärpersönlichkeit durch eine besondere Gewissenhaftigkeit und Planmäßigkeit aus. Die klassischen depressiven Symptome treten zusammen in Verbindung mit sogenannten Persönlichkeitsstörungen, wie beispielsweise aggressives oder rücksichtsloses Verhalten. Diese schränken die Lebensqualität der Erkrankten oft ein und führen vielmals zu häufigen Konflikten des Betroffenen mit seiner Umwelt.

Pränatale Depression

Bei einer pränatalen Depression handelt es sich um eine vorübergehende depressive Verstimmung, an der viele Frauen in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft leiden. Die Hauptsymptome der pränatalen Depression sind Müdigkeit, Unentschlossenheit, leichte Irritierbarkeit und generelles Unwohlsein. Diese Beschwerden gehen in den meisten Fällen nach Verlauf der ersten drei bis vier Monate von alleine vorbei. Wenn eine Schwangere pränatal depressiv ist, kann es jedoch auch neun Monate lang dauern, bis sich die depressiven Symptome zurückziehen. Als eine äußerst effektive Therapiemaßnahme bei pränataler Depression hat sich die Lichttherapie herausgestellt, die eine sichere und natürliche Alternative zur medikamentösen Behandlung darstellt.

Postnatale Depression

Im Gegensatz zu der pränatalen Depression tritt die postnatale Depression (Wochenbettdepression) nach der Geburt des Kindes auf. Diese Art der Depression stellt sich nicht immer direkt nach der Geburt ein, sondern es kann oft Wochen oder gar Monate dauern, bis sich aus einem scheinbar vorübergehenden Stimmungstief eine postnatale Depression entwickelt. Es kommt immer wieder vor, dass eine Mutter in den ersten Wochen nach der Entbindung ihres Babys, voller Muttergefühle ist und ihre Leben und das Neugeborene voll genießt. Irgendwann stellt sich jedoch ein starkes Stimmungstief ein, welches das Leben der Betroffenen komplett aufwirbelt. Das tückische bei der postnatalen Depression ist, dass der Vorgang schleichend geschieht, sodass postnatale depressive Erkrankung oft zu spät diagnostiziert werden. Die Intensität und der Krankheitsverlauf dieser psychischen Erkrankung ist sehr unterschiedlich. Während manche Mütter lediglich keine Freude an der neuen Lebenssituation empfinden, denken andere Frauen hingegen sogar an Suizid.

Bipolare Störung

Eine bipolare Störung ist eine schwere psychische Erkrankung, die durch starke manische und depressive Stimmungsschwankungen gekennzeichnet ist. In der manischen Phase sind die Betroffenen überaktiv, euphorisch und reagieren äußerst gereizt auf ihre Umwelt. Auf Phasen der Euphorie folgen depressive Episoden, mit getrübter Stimmung, Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Charakteristisch bei dieser Art der depressiven Störung ist, dass die Stimmungsschwankungen phasenweise auftreten und nicht von den derzeitigen Lebensumständen der Betroffenen abhängig sind.

Zyklothyme Störung

Wenn bei einem Menschen über eine Zeitperiode von mehreren Jahren starke Stimmungsschwankungen auftreten, die in keiner direkten Relation zu der jeweiligen Lebenssituation stehen, dann spricht man von einer zyklothymen Störung. Wie bei einer bipolaren Störung erleben Betroffene episodische Stimmungsschwankungen, wobei diese jedoch weniger stark ausgeprägt sind, als es bei manisch-depressiven Erkrankungen der Fall ist. Während die positiven Stimmungsschwankungen von den Betroffenen oft als angenehm wahrgenommen werden, können die depressiven Episoden äußerst belastend sein. Menschen, die an einer zyklothymischen Störung erkrankt sind, leiden in vielen Fällen nicht sehr stark. Dies führt dazu, dass Erkrankte überhaupt nicht bemerken, dass ihre Stimmung so oft spontan umschlägt, weswegen die Störung häufig nicht bemerkt und demzufolge auch nicht therapiert wird.

Jahreszeitlich bedingte affektive Störung (“Herbst-Winter-Depression”)

Bei einer jahresbedingten depressiven Störung, handelt es sich um eine saisonal abhängige Depression, die in erster Linie in den dunklen Jahreszeiten (Herbst, Winter) auftritt. In vielen Fällen beginnt sie in den ersten Herbstmonaten und endet im Frühjahr. Jahreszeitlich bedingte depressive Erkrankungen sind viel seltener als andere Depressionsarten. Die Betroffenen klagen oft über Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit, und übermäßige Traurigkeit. Als Auslöser gelten vor allem der Mangel an natürlichem Tageslicht in Kombination mit den kürzeren Tagen und den niedrigeren Temperaturen. Viele Betroffene sprechen gut auf eine Lichttherapie an. Auch mit Sport und freizeitlichen Aktivitäten im Freien lässt sich einer Herbst-Winter-Depression gut entgegenwirken.

Burnout

Mit Burnout wird ein körperlicher und psychischer Zustand des Ausgebranntseins beschrieben. Der Krankheitsverlauf ist oft schleichend und wird durch einen extremen und andauernden Leistungs- und Zeitdruck begünstigt. Die Betroffenen gelangen erste nach Jahren der Überbelastung an den Punkt, wo sie sich total ausgelaugt und erschöpft fühlen und in vielen Fällen an Müdigkeit, Schlaflosigkeit oder erhöhter Gereiztheit leiden. Der Übergang vom Burnout-Syndrom zu einer klassischen Depression ist oft fließend, weswegen Ärzte das Burnout-Syndrom in vielen Fällen mit therapeutischen Maßnahmen behandeln, die auch erfolgreich bei depressiven Erkrankungen angewandt werden.

Quellen