Safran – Das goldene Gewürz für eine gesunde Gehirnfunktion

Zuletzt aktualisiert am 27. Februar 2023 von Dr. med. Andrea Weidemann

  • Safran ist ein Gewürz, das aus den getrockneten Narben der Krokusblüte gewonnen wird. Es wird seit Tausenden von Jahren als Gewürz, Farbstoff und in der traditionellen Medizin verwendet.
  • Safran enthält mehrere bioaktive Verbindungen, einschließlich Safranal, Crocin und Picrocrocin, die ihm antioxidative, entzündungshemmende, krebsbekämpfende und stimmungsaufhellende Eigenschaften verleihen.
  • Studien haben gezeigt, dass Safran bei der Behandlung von Depressionen, Angstzuständen und prämenstruellem Syndrom (PMS) helfen kann. Safran hat auch gezeigt, dass es die Stimmung verbessert, die Gehirnfunktion fördert und den Appetit reduziert.
  • Safran kann auch bei der Behandlung von Erkrankungen wie Depressionen, Alzheimer, Parkinson und Krebs hilfreich sein. Es wird angenommen, dass seine antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften dazu beitragen, Schäden an den Zellen des Gehirns und des Körpers zu verhindern.
  • Safran kann in verschiedenen Formen eingenommen werden, einschließlich als Gewürz in der Küche, als Ergänzung in Kapselform oder als Safranextrakt in flüssiger Form.
  • Obwohl Safran als sicher gilt, kann es bei einigen Menschen allergische Reaktionen oder Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindel verursachen. Es ist wichtig, mit einem Arzt zu sprechen, bevor man Safran in irgendeiner Form einnimmt, insbesondere wenn man schwanger ist, stillt oder bereits Medikamente einnimmt.
  • Safran ist ein teures Gewürz, da es aufwändig zu ernten und zu verarbeiten ist. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass man hochwertigen Safran von einem vertrauenswürdigen Lieferanten erhält, um die Wirksamkeit und Sicherheit zu gewährleisten.

Was ist Safran?

Als Safran werden aromatisch duftenden Griffel des Crocus sativus, einem Schwertliliengewächs, genannt. Safran gehört schon seit Tausenden von Jahren zu den teuersten Gewürzen der Welt. Um ein Kilo Safran besitzen zu können, müssen zwischen 150 000 und 200 000 Blüten gesammelt werden. Die dazu notwendigen Krokusse blühen nur für eine Woche im Herbst. Das Pflücken der Safranfäden ist sehr mühsam, der kann ein Pflücker im Schnitt für 60 – 80 Gramm Safran am Tag pflücken. Die Safranpflanze ist eine Knollenpflanze, kein Zwiebelgewächs. Die Safranpflanze wird in der Türkei, Griechenland, Deutschland, Italien, Österreich, Marokko, Afghanistan, Spanien, Iran, Südfrankreich und Kaschmir, kultiviert.

Wie schmeckt Safran?

Safran wird im Handel als Safranfäden, aber auch als Pulver gemahlen angeboten. Der Geschmack ist herb, scharf und ein wenig bitter. Es enthält Safranal, ein Aldehyd, das den typischen Geschmack bildet und Safranbitter, einem Bitterstoff. Das Gewürz ist reich an dem Carotinoid Crocin, das für die intensive goldgelbe Farbe des Safrans verantwortlich ist. Traditionell wird Safran für die Zubereitung von Safrantee und zum Würzen von Süßspeisen, Reisgerichten, Paella und Fisch verwendet. Damit die Würze, die enthaltenen ätherischen Öle und der Geschmack nicht leiden, sollte Safran stets in einem fest verschlossenen Glas, dunkel aufbewahrt werden.

Welche Wirkung hat Safran?

Schon früh war Safran nicht nur als färbende Gewürzzutat mit goldgelber Farbe bekannt, sondern auch als Heilmittel mit besonders potenter Wirkung. Es wird wie folgt in der Naturheilkunde verwendet:

  • Depressionen: Safran kann eine stimmungsaufhellende Wirkung haben und die Symptome von Depressionen reduzieren.
  • Angstzustände: Safran kann Angstzustände reduzieren und die Stimmung verbessern.
  • Prämenstruelles Syndrom (PMS): Safran kann PMS-Symptome wie Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Schmerzen lindern.
  • Alzheimer-Krankheit: Safran hat gezeigt, dass es die kognitiven Fähigkeiten verbessern und die Progression der Alzheimer-Krankheit verlangsamen kann.
  • Parkinson-Krankheit: Safran kann helfen, die Symptome von Parkinson wie Muskelsteifheit und Zittern zu reduzieren.
  • Krebs: Safran hat gezeigt, dass es die Ausbreitung von Krebszellen hemmen und das Wachstum von Tumoren verlangsamen kann.

Safran wirkt:

  • antioxidativ
  • schmerzlindernd
  • antiepileptisch
  • vorbeugend gegen Herzerkrankungen
  • lindernd bei Keuchhusten, Asthma und infektiösen Husten
  • entblähend
  • regulierend und stärkend auf den Magen- / Darmtrakt
  • unterstützend auf die Verdauung
  • steigert den Appetit, zugleich sorgt er für ein langes Sättigungsgefühl und mindert die Lust auf Süßigkeiten, daher wirkt er unterstützend auf eine gewünschte, gesunde Ernährung
  • senkt den Cholesterinspiegel
  • reguliert den Blutdruck
  • stärkt das Nervensystem
  • steigert die Gedächtnisleistung und die Konzentrationsfähigkeit

Bei der Verwendung sollte lediglich auf eine geringe Dosierung geachtet werden, da das Gewürz sehr intensiv schmeckt und hoch potent wirkt. Bei Überdosierung schmeckt es nicht nur unangenehm bitter, es kann auch gefährliche Nebenwirkungen entwickeln.

Überdosierung von Safran

Eine Überdosierung von Safran kann zu einer Reihe von Nebenwirkungen führen, einschließlich Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen, trockenem Mund und Hautausschlägen. In sehr seltenen Fällen kann es auch zu schwerwiegenden Symptomen wie Krämpfen, Halluzinationen und sogar Koma führen.

Es ist wichtig, die empfohlene Dosierung von Safran zu beachten und nicht mehr einzunehmen, als auf der Verpackung angegeben ist. Die empfohlene Tagesdosis für Safran beträgt normalerweise etwa 30 mg pro Tag. Eine höhere Dosierung kann toxisch sein und zu ernsthaften Nebenwirkungen führen.

Wie hilft Safran gegen Depressionen?

Im 14. Jahrhundert war es den Menschen schon bekannt, dass Safran in der Lage ist, Angstzustände lindern zu können und gegen Depressionen zu wirken. Die Gelehrten wussten zu der Zeit nicht, warum Safran so wirkte, sie haben die stimmungsaufhellende Wirkung daher der sonnengelben Farbe des Gewürzes zugeschrieben, in Bezug auf ein “sonniges Gemüt”. Safran kann die Lebensfreude wiedergeben, ganz ohne chemische Zusatzstoffe oder Psychopharmaka. Safran ist in der Lage, den Stresspegel von einem Menschen lindern zu können, daher wirkt das Gewürz nicht nur gegen Depressionen, sondern auch gegen Magen- / Darmbeschwerden, Herzerkrankungen und anderen Symptomen, die von Stress verursacht werden.

Die positive Wirkung von Safran auf das Gehirn kann auch von Alzheimer- und Demenzkranken festgestellt werden. Wichtig ist nur, dass bei der Verwendung das Safran nicht überdosiert wird. Es handelt sich zwar nicht um ein Medikament, aber um ein sehr potentes Naturheilmittel, das keinesfalls zu häufig verwendet werden sollte. Viel hilft in dem Fall nicht viel. Es muss ein strenger Einnahmeplan aufgestellt werden, da die gesundheitlich vertretbaren Safrandosen im mg-Bereich liegen. Die Arak University of Medical Sciences konnte mithilfe einer Studie aus dem Jahr 2006 beweisen und bestätigen, dass Safran eine antidepressive Wirkung hat, zugleich Hirnleistungsstörungen und Antriebslosigkeiten mindert. Im Vergleich zu Psychopharmaka zeigen sich bei der therapeutischen Verwendung von Safran keine Nebenwirkungen, wenn das Gewürz in geringen, homöopathischen Dosen verwendet wird.

Die Wissenschaftler sind sich zudem auch einig, dass Safran ohne ärztlichen Rat nicht einfach von Depressionskranken verwendet werden soll. Im Handel sind Safran-Extrakte erhältlich, die sich bedeutend einfacher dosieren lassen, als das Gewürz (Fäden oder Pulver), das in der Küche seine Verwendung findet. So können bei einer eindeutigen Einnahmeverordnung Überdosierungen vermieden werden.

Safranextrakte wirken wie folgt:

  • beruhigend
  • stimmungsaufhellend
  • lindernd bei nervösen Zuständen
  • senkt den Stresspegel
  • erleichtert das Einschlafen

Safranextrakte wurden gegen mittelgradige und leichte depressive Verstimmungen entwickelt. Die randomisierte Doppelblindstudie aus dem Jahr 2006 zeigte auf, dass Testpersonen, die über 6 Wochen ein Placebo erhielten, weiterhin unter mittelgradigen Depressionen litten, die Testpersonen, die Safranextrakt über den gleichen Zeitraum hinweg einnahmen, fühlten sich deutlich besser. Bei den geringen Dosen, die die Patienten kontrolliert einnahmen, konnten keine Nebenwirkungen verzeichnet werden.

Im Jahr 2013 wurden durch die University of Jacksonville in Florida bei einer Meta-Analyse vergleichbar deutliche Erkenntnisse erzielt werden. Die Wissenschaftlicher konnten bei der Analyse nachweisen, dass die Gabe von Safranextrakten eindeutig den Serotoninspiegel der Testpersonen erhöhen konnte. Die Forscher sind daher zu dem Schluss gekommen, dass Safran nicht nur bei leichten und mittelschweren Depressionen zur Anwendung kommen sollte, sondern auch bei schweren depressiven Erkrankungen. Der Vorteil, dass Safran ohne die bekannten schädlichen Nebenwirkungen bisher verwendeter Antidepressiva verabreicht werden kann, ist dabei entscheidend.

Wie wird Safran verwendet?

Bei den ganzen Forschungen rund um Safran wurden die Forscher auf einen Umstand aufmerksam. Die Wirkung von Safran kann noch gesteigert werden, wenn das Gewürz in Kombination mit Kurkuma (Curcumin) verwendet wird. In dieser Kombination wird die Durchblutung des Organismus in Bereichen angeregt, die ansonsten eher minderdurchblutet sind.

In einem Reisgericht harmoniert die Kombination von Kurkuma mit Safran überzeugend, allerdings ist diese Art der Verwendung nicht für therapeutische Zwecke geeignet. Menschen, die unter Depressionen leiden und die mithilfe von Safran lindern möchten, sollten daher, zur einfacheren Verwendung und genauen Dosierung, stets auf handelsübliche Safranextrakte zurückgreifen. Die Dosierung sollte mit dem behandelnden Arzt abgestimmt und festgelegt werden. Safranextrakte sind frei verkäuflich. Die Hersteller geben Dosierungshinweise, die dennoch mit einem Arzt besprochen werden sollte, wenn eine Selbsttherapie gewünscht ist.

Welche Nebenwirkungen kann die Verwendung haben?

Safran ist ein Gewürz, das zu Recht als Königin der Gewürze bezeichnet wird. Es sollte aber auch bekannt sein, dass eine zu hohe Konzentration nicht nur giftig ist, sondern auch zum Tod führen kann. Hierbei muss aber auch erwähnt werden. Verantwortlich für die Nebenwirkungen, die bei übermäßigem Konsum von Safran auftreten, die der enthaltene Bitterstoff “Picrocrocin”. Eine Überdosierung von Safran, die bei etwa 5 Gramm Verzehr eintritt (die therapeutischen Mengen zur Linderung einer Depression liegen bei 20 bis 30 mg), zeigt sich wie folgt:

Es kommt zu:

  • Übelkeit
  • Koliken
  • Schwindelgefühl
  • Magen- und Darmproblemen mit Brechdurchfall
  • Blutungen auf der Haut, aber auch Nasenbluten oder Schleimblutungen
  • Krampfanfälle
  • stark gesenkter Blutdruck
  • der Pulsschlag vermindert sich

Safran sollte von Schwangeren vorsichtshalber gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen verwendet werden. Die beschriebene tödliche Nebenwirkung tritt erst ab einer Verzehrmenge von etwa 10 Gramm ein (abhängig vom eigenen Körpergewicht).

Es ist daher klar erkennbar, dass Safran nur Vorteile bietet, wenn das Gewürz oder der Safranextrakt verantwortungsvoll verwendet wird. Hinzu kommt, dass derart hohe Mengen an Safran, wie oben beschrieben, die zu unangenehmen Nebenwirkungen führen, nicht zufällig verwendet werden können. Auf der einen Seite wird das Gewürz in geringen Mengen relativ teuer verkauft, sodass es daher schon gering dosiert verwendet wird, auf der anderen Seite wird der Geschmack der Speisen bei einer Überdosierung derart bitter, dass sie nicht mehr gut schmecken.

Wie kann echter und gefälschter Safran unterschieden werden?

Da Safran ein sehr teures Gewürz ist (1 kg Safran kostet ca. 4000 Euro), wird es gerne gefälscht oder verschnitten. Am einfachsten kann die Safranqualität erkannt werden, wenn der Safran nicht als Pulver, sondern auch Fäden gekauft wird. Das Aroma des Safrans ist zudem noch bedeutend intensiver, wenn die Safranfäden vor der geplanten Verwendung frisch gemörsert werden. So bleiben die enthaltenen ätherischen Öle im Safran so lange wie möglich geschützt. Beim Kauf von Safran ist es wichtig, auf die Qualität zu achten. Es handelt sich nicht nur um einen ärgerlichen Betrug, wenn anstelle des bezahlten Safrans unbekannte Pflanzenteile mit Kurkuma vermischt werden oder echter Safran mit Kurkuma gestreckt wird, es ist auch die Wirkung des Safrans, die bei Fälschungen nicht so ausfällt wie erhofft.

Da Kurkuma ebenfalls eine sehr intensive Gelbfärbung bieten kann, wird das Gewürz gerne für Safranfälschungen missbraucht. Ein Blick auf die Safranfäden ist wichtig. Echter Safran besteht aus wirklichen Fäden, nicht aber aus eingerollten Blättern von anderen Blüten. Für Fälschungen werden gerne die Blütenblätter der Carthamus tinctorius (Färberdistel) verwendet. Die echten Safranfäden müssen eine tiefe braun-rote oder rote Farbe aufweisen, die sich beim Einlegen in eine Flüssigkeit zwar ausfärbt, aber dennoch tiefrot im Fadenbereich erhalten bleibt. Fälschungen färben sich beim Einlegen in Flüssigkeiten gelblich aus. Bei der Geschmacksprobe sollte Safran zwar süß und aromatisch riechen, aber eine unverkennbare Bitternote im Geschmack haben. Echter Safran schmeckt keinesfalls süß, gefälschter Safran manchmal schon.

Echter Safran lockt mit seinem aromatischen Geruch, der bereits schon bei sehr geringen Mengen erkennbar wird. Dieses einzigartige Aroma wird bei gefälschtem oder gestrecktem Safran vermisst. Er hat kein erkennbares Aroma nach Honig, Erde, Vanille und Tabak. Er riecht nicht gleichzeitig süß und salzig und schmeckt dennoch bitter. Diese Merkmale hat nur echter Safran.

Mit einer einfachen Natronlauge kann von jedem Laien echter Safran von einer Fälschung unterschieden werden. Hierfür wird einfach eine Natronlauge angerührt, in die ein Safranfaden gegeben wird. Färbt sich die Lösung gelb und bleibt klar, ist der Safran echt. Verfärbt sich die Natronlösung rötlich und trübt sich gleichzeitig ein, ist Kurkuma enthalten.

Wer wirklich echten Safran kaufen möchte, sollte daher nicht unbedingt auf der Suche nach besonders günstigen Angeboten sein. Wurde der Händler oder Hersteller des Vertrauens gefunden, der einwandfreie Ware zu einem fairen Preis anbietet, wird die Suche nach anderen Quellen überflüssig.

Fazit

Es ist bekannt, dass Naturheilmittel bei zahlreichen Testpersonen unterschiedlich wirken. Um so interessanter sind daher die erwähnten Studien mit Safranextrakt, die teilweise als Doppelblindstudie zeigten, dass Testpersonen mit leichten und mittelschweren Depressionen gleichermaßen eine Besserung des Wohlbefindens verzeichneten. Dieser Effekt konnte bei den Testpersonen, die Placebos erhielten, nicht empfunden werden (Arak University of Medical Sciences, Studie aus dem Jahr 2006, University of Jacksonville in Florida, Meta-Analyse im Jahr 2013). Besonders hervorzuheben ist, dass bisher verordnete Antidepressiva in der Regel sexuell einschränkend wirken. Diese Nebenwirkung kann bei der therapeutischen Verwendung von Safran ebenfalls nicht erkannt werden, zumal das Gewürz eine natürliche, aphrodisierende Wirkung hat. Bei einer verantwortungsbewussten Einnahme kann es nicht zu einer gefürchteten Überdosierung kommen, vor allem dann nicht, wenn Safran nicht als loses Gewürz verwendet wird, sondern wohldosiert, in einer Kapsel.

Für Schwangere oder Menschen, die Blut verdünnende Mittel regelmäßig verwenden, ist die Therapie mit Safran nicht angeraten. Ansonsten gibt es keine Einschränkungen. Trotzdem Safran frei verkäuflich ist, sollte vor einer geplanten Eigentherapie ein Beratungsgespräch mit dem Hausarzt oder dem behandelnden Arzt erfolgen.

Quellen